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Zehn Fakten zum NFL Draft 2022

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Warum ist Tom Brady der größte "Draft-Steal" der Geschichte? Was hat es mit "Mr. Irrelevant" auf sich und welcher ehemalige No. 1 Pick wurde in einem College-Spiel von einem Ex-US-Präsidenten getackelt? Hier sind zehn witzige Fakten zum NFL Draft 2022.

1. Las Vegas: Elfte "Host City" 

Las Vegas wird die elfte amerikanische Stadt sein, die in den Genuss kommt einen NFL Draft auszurichten. Mit Abstand am öftesten fand die Veranstaltung bisher in New York statt. 57 von bisher 86 Drafts fanden im "Big Apple" statt, 15 Mal war Philadelphia Ausrichter. In der "city of brotherly love" fand 1936 auch der erste NFL Draft statt.

Im kommenden Jahr wird es übrigens gleich wieder eine Premiere geben. 2023 geht das Event nämlich zum ersten Mal in Kansas über die Bühne.

2. Die meisten/wenigsten No. 1 Picks

Am öftesten in den Genuss des ersten Overall Draft Picks sind bisher die Indianpolis Colts bzw. die Los Angeles Rams gekommen. Beide Franchises (bzw. ihre Vorgänger) durften bereits sieben Mal den ersten Spieler im Draft auswählen. Jener Pick geht immer an das schlechteste Team der Vorsaison, in diesem Jahr sind das die Jacksonville Jaguars.

Erst drei Teams haben noch nie als Erstes gepickt: Die Seattle Seahawks, die Denver Broncos und die Baltimore Ravens.

3. Kampf der Colleges 

Ein No. 1 Draftpick gilt für die Colleges in den USA als großes Ausrufezeichen. Die Rivalität unter den Hochschulen ist groß, ein solcher Prestigeerfolg hilft, das Image aufzupolieren.

Drei Colleges teilen sich den Rekord für die meisten Overall No. 1 Draftpicks (jeweils sieben): University of Notre Dame, University of South Carolina (USC) und University of Oklahoma. Die meisten First Round Picks hat Ohio (85), dicht gefolgt von Oklahoma (83) und Alabama (74), vorzuweisen. In Sachen gesamter Draftpicks hat Notre Dame (520) vor USC (517) und Ohio State (473) die Nase vorn.

4. Getackelt von US-Präsident Ford 

Jay Berwanger war im Jahre 1936 der allererste Spieler, der in einem Draft ausgewählt wurde. Damals von den Philadelphia Eagles. Berwanger absolvierte jedoch kurioserweise kein einziges Spiel in der NFL. Weil die Eagles seinen Gehaltsforderungen nicht nachkommen konnten, tradeten sie den erster Gewinner der Heismann Trophy (für den besten Collegespieler des Jahres) zu den Chicago Bears.

Da sich Berwanger auch mit den Bears nicht einigen konnte, beendete er seine Football-Karriere bevor sie überhaupt begann und ging seiner Arbeit als Schaumgummi-Verkäufer nach. Und es wird noch besser: Berwanger schrieb außerdem Geschichte als einziger Heismann Trophy-Gewinner, der von einem späteren US-Präsidenten getackelt wurde. In einem College-Spiel wurde der Running Back von einem gewissen Gerald Ford, damals Center der University of Michigan, zu Boden gebracht. Ford wurde dann 1974 bis 1977 der 38. Präsident der Vereinigten Staaten.

5. Nur zwei Jahre ohne "Hall of Famer"

86 Mal hat es den Draft bereits gegeben, 84 Mal ist dabei zumindest ein Spieler hervorgebracht worden, der später in die "Hall of Fame" aufgenommen wurde. Einzig die Jahrgänge 1984 und 1992 erlangten traurige Berühmtheit damit, dass dieses Kunststück keinem der Spieler gelang.

Den Rekord für den am spätesten gedrafteten Hall of Famer hält übrigens der Running Back Terrell Davis, der 1995 erst an 196. Stelle von den Denver Broncos gepickt wurde. Dieser Rekord wackelt jedoch gehörig.

6. "Biggest Draft-Steal in history" 

APA/APA/GETTY IMAGES NORTH AMERICA/MADDIE MEYER

.. denn ein gewisser Tom Brady, der ohne jeglichen Zweifel als der beste Footballspieler aller Zeiten gilt, wurde 2000 lediglich an 199. Stelle in der sechsten Runde von den New England Patriots gedraftet. Da Spieler erst nach ihrer aktiven Karriere in die "Hall of Fame" aufgenommen werden können, darf sich Davis zumindest noch eine Saison über den Rekord freuen. Mit Aaron Rodgers wurde ein weiterer Star-Quarterback der vergangenen Jahrzehnte vergleichsweise spät gezogen (24. Stelle).

Ein hoher Draftpick bedeutet also nicht automatisch eine glorreiche NFL-Karriere und umgekehrt. Das beweisen unter anderem auch die letzten zehn No.1 Picks.

Dass sich No. 1 Picks jedoch auch als goldrichtig herausstellen können, beweist zum Beispiel Peyton Manning. Der Quarterback wurde 1998 an erster Stelle von den Indianapolis Colts gepickt und gewann zwei Mal den Super Bowl.

7. Jersey-Anfertigung unter einer Minute

Football-Fans kennen sie nur allzu gut: Die Bilder von Spielern, die bereits wenige Momente nachdem sie gedraftet wurden mit dem Jersey ihrer neuen Mannschaft posieren. Dabei gilt das Auswahlverfahren als unberechenbar. Oft kann kaum vorher gesagt werden, welcher Spieler sich welchem Team anschließt.

Das Bekleidungsunternehmen STAHL sorgt gemeinsam mit Ausrüster Nike dafür, dass die perfekten PR-Fotos dennoch bereits auf der Bühne geknipst werden können. Unter Verwendung einer Dampfpresse schafft es "STAHL" laut eigenen Angaben die Jerseys in unter 60 Sekunden anzufertigen.

8. Die Bucs-Blamage 1982 

Über den NFL Draft 1982 breitet man im Lager der Tampa Bay Buccaneers bis heute lieber den Mantel des Schweigen. Eine fehlerhafte Freisprechanlage und Hintergrundgeräusche führten dazu, dass das Team einst den falschen Spieler draftete.

Unter hohem Zeitdruck stehend verstand der damalige Equipment Manager Pat Marcuccillo seinen Boss Ken Herock offenbar falsch und wählte Sean Farrell statt dem eigentlich anvisierten Booker Reese aus. Die Bucs versuchten die Wahl noch zu korrigieren, doch die Liga blieb bei ihrem Regulativ.

Die Bucs waren von Reeses Qualitäten jedoch so überzeugt, dass sie ihn dennoch verpflichteten. Während Farrell eine produktive NFL-Karriere hinlegte, dauerte jene von Reese aufgrund von Alkohol- und Drogenprobleme, wegen denen er später im Gefängnis landete, nur fünf Jahre

9. "Mr. Irrelevant" 

262 Picks haben die 32 Teams im heurigen Draft zur Verfügung. Als letzter Spieler gepickt zu werden, ist etwas, was die College-Talente tunlichst vermeiden wollen. Für jenen Spieler hat sich der unrühmliche Spitzname "Mr. Irrelevant" eingebürgert. Eine Übersetzung ist an dieser Stelle wohl nicht notwendig.

Doch die Wahl zum "Mr. Irrelevant" hat auch etwas Gutes: Die Spieler werden seit 1976 jedes Jahr mit einer einwöchigen Reise beglückt, der sogenannten "Irrelevant Week". Über die Jahre hinweg wurden die Geschenke immer ausgefallener und umfassen unter anderem Freikarten für Restaurants, Uhren, Golfschläger oder auch eine einmalige Amnestie des lokalen Polizeichefs für zu lautes Feiern. Der wohl bekannteste "Mr. Irrelevant" ist Kicker Ryan Succop, der mit den Tampa Bay Buccaneers 2020 den Super Bowl gewann.

10. Quarterbacks in Runde eins

Die erste Runde im Draft dient den Teams oftmals dazu, einen neuen Franchise Quarterback zu finden. Im Vorjahres-Draft 2021 wurden ganze fünf Quarterbacks in Runde eins gezogen. Mit Trevor Lawrence, Zach Wilson und Trey Lance gingen die ersten drei Picks für einen Spielführer weg.

Nur einmal wurden mehr Quarterbacks in der ersten Runde gedraftet (1983, sechs). Fünfmal wurde bisher kein einziger in Runde eins gezogen. Auch heuer dürften Defense-Prospects die Nase vorn haben.

Dennoch gibt es den ein oder anderen Quarterback, auf den sich ein genauerer Blick lohnt.

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ribbon Zusammenfassung
  • Warum ist Tom Brady der größte "Draft-Steal" der Geschichte? Was hat es mit "Mr. Irrelevant" auf sich und warum welcher ehemalige No. 1 Pick wurde in einem College-Spiel einem Ex-US-Präsidenten getackelt?
  • Hier sind zehn witzige Fakten zum NFL Draft 2022.

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