APA/APA/AFP/OMAR AL-QATTAA

Hilfsorganisationen fordern Ende der Blockade von Gaza

Heute, 09:28 · Lesedauer 2 min

Die Hilfsorganisationen Ärzte ohne Grenzen, Caritas und das Rote Kreuz haben am Mittwoch erneut auf die schlechte humanitäre Lage im Gazastreifen hingewiesen. Sie forderten die österreichische Bundesregierung und die EU auf, mehr Druck auf Israel auszuüben, das humanitäre Völkerrecht einzuhalten. Die Blockade an den Grenzen müsse enden, Helferinnen und Helfer müssten geschützt werden. Neben Lebensmitteln fehle es in Gaza etwa auch an Medikamenten und Treibstoff.

Von einer "klaren Verletzung des humanitären Völkerrechts" sprach Laura Leyser, Geschäftsführerin von Ärzte ohne Grenzen Österreich, bei der Pressekonferenz in Wien. Ihr Aufruf solle allerdings in "keinster Weise den Angriff der Hamas relativieren", betonte sie. Hilfsorganisationen sei es "fast nicht mehr möglich, zu helfen", so Leyser, "bald vielleicht gar nicht mehr".

Aktuell sehe man die längste Blockade der jüngeren Vergangenheit, seit Anfang März "kommt nichts durch". Auch der Strom in Gaza sei teilweise abgeschaltet worden, sagte Leyser. Sie mahnte "entschiedenes Handeln" von Österreich und der EU ein, es müsse sich "sofort" etwas ändern. An Israel sollten "klare Messages" gesendet werden.

"Welche Unmenschlichkeit brauchen Sie noch, um endlich tätig zu werden", fragte Alexander Bodmann, Vizepräsident der Caritas Österreich: "Die Lage im Gazastreifen ist schlimmer den je." Hilfe stünde jederzeit bereit, würde aber nicht ins Krisengebiet vorgelassen. Bodmann: "Wir sehen eine menschengemachte Hungerproblematik, die leicht zu lösen wäre." Den Vorschlag, Lieferungen über private Sicherheitsdienste zu organisieren, bezeichnete er als "praktisch undurchführbar".

Der Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes, Michael Opriesnig, berichtete, die Hilfskräfte vor Ort seien "verzweifelt", nicht eingreifen zu können. Momentan bewege man sich mit "erschreckender Geschwindigkeit weg von einem Waffenstillstand oder Frieden". Es brauche Zugang und Schutz für Helfer in Gaza. Auch sollten die verbliebenen Geiseln der Terrormiliz Hamas freigelassen werden.

Zusammenfassung
  • Hilfsorganisationen wie Ärzte ohne Grenzen, Caritas und das Rote Kreuz fordern ein Ende der Blockade im Gazastreifen und appellieren an Österreich und die EU, mehr Druck auf Israel zur Einhaltung des humanitären Völkerrechts auszuüben.
  • Seit Anfang März kommt laut Ärzte ohne Grenzen keine Hilfe mehr durch die Blockade, in Gaza fehlt es an Lebensmitteln, Medikamenten und Treibstoff, und der Strom ist teilweise abgeschaltet.
  • Das Österreichische Rote Kreuz berichtet von verzweifelten Hilfskräften vor Ort und fordert Zugang und Schutz für Helfer sowie die Freilassung der verbliebenen Geiseln durch die Hamas.