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Israel verstärkt Angriffe auf den Gazastreifen

Heute, 11:17 · Lesedauer 2 min

Israel hat seine Angriffe auf den Gazastreifen örtlichen Gesundheitsbehörden zufolge verstärkt. Mindestens 50 Palästinenser seien am Mittwoch ums Leben gekommen, teilten die Behörden mit. Die meisten Todesopfer, darunter Frauen und Kinder, seien bei einer Reihe israelischer Luftangriffe auf mehrere Häuser im Gebiet Jabalia im Norden des Küstenstreifens zu beklagen, erklärten Sanitäter.

Das israelische Militär erklärte lediglich, die Berichte würden geprüft. Israelischen Presseberichten zufolge wurden bei einem Angriff am Dienstag der Hamas-Militärführer Mohammad Sinwar und andere hochrangige Funktionäre getötet. Das Ziel sei ein Kommando- und Kontrollbunker unter dem Europäischen Krankenhaus in der südlichen Stadt Khan Younis gewesen, hieß es in den Berichten unter Verweis auf Sicherheitskreise. Weder das israelische Militär noch die Hamas bestätigten das. Am späten Dienstag feuerte der Islamische Jihad, eine mit der Hamas verbündete und vom Iran unterstützte Miliz im Gazastreifen, Raketen auf Israel ab. Kurz vor Beginn der israelischen Gegenschläge hatte das Militär die Bewohner von Jabalia und Beit Lahiya aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen.

Palästinenser hatten darauf gehofft, dass der Besuch von Trump in der Region, der am Dienstag in Saudi-Arabien begann, die Lage deeskalieren könnte. Die Bemühungen um eine Waffenruhe sind in den letzten Wochen ins Stocken geraten. Die Hamas und Israel geben sich gegenseitig die Schuld. Die USA haben einen Plan vorgelegt, um humanitäre Hilfslieferungen in den Gazastreifen durch private Auftragnehmer wieder aufzunehmen. Israel, das seit Anfang März Lieferungen vollständig blockiert, hat den Plan befürwortet. Die Vereinten Nationen und internationale Hilfsorganisationen haben ihn jedoch abgelehnt. Wichtige Details wie Finanzierung und Geldgeber seien unklar.

Auslöser für den Krieg war der Überfall der Hamas auf Gemeinden im südlichen Israel am 7. Oktober 2023. Dabei wurden nach israelischen Angaben 1.200 Menschen getötet und 251 Personen als Geiseln verschleppt. Israel startete daraufhin eine Gegenoffensive. Nach Angaben der örtlichen Gesundheitsbehörden kamen dabei fast 53.000 Palästinenser ums Leben. Der schmale Küstenstreifen wurde weitgehend zerstört. Die Bevölkerung von etwa 2,3 Millionen Menschen steht nach Angaben von Hilfsorganisationen und internationalen Behörden am Rande einer Hungersnot.

Zusammenfassung
  • Mindestens 50 Palästinenser, darunter Frauen und Kinder, wurden am Mittwoch bei verstärkten israelischen Luftangriffen auf mehrere Häuser im Gebiet Jabalia im Norden des Gazastreifens getötet.
  • Seit Beginn des Krieges am 7. Oktober 2023 wurden nach Angaben der örtlichen Behörden fast 53.000 Palästinenser getötet, während die Bevölkerung des Gazastreifens mit 2,3 Millionen Menschen laut Hilfsorganisationen am Rande einer Hungersnot steht.