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Untreue-Ermittlungen: Lead Horizon bestreitet Vorwürfe

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Das Unternehmen selbst hatte am Mittwoch betont, es werde nicht gegen Lead Horizon ermittelt: "Es handelt sich um eine Auseinandersetzung auf Gesellschafterebene." Die Vorwürfe werden zurückgewiesen.

Gegen den Eigentümer von Lead Horizon, dem in der Corona-Pandemie bekannt gewordenen Anbieter von "Alles Gurgelt"-Tests in Wien, wird bereits seit Dezember 2022 von der Staatsanwaltschaft Wien ermittelt. Das teilte Behördensprecherin Nina Bussek am Donnerstagmit. Es besteht der Verdacht auf Untreue, Urkunden- und Beweismittelfälschung.

Ob bei der Untreue ein Schaden jenseits der rechtliche bedeutsamen Grenze von 300.000 Euro in Betracht kommt, ist offen. "Das ist Gegenstand der laufenden Ermittlungen", sagte Bussek. Wäre dem Beschuldigten ein angerichteter Vermögensschaden von mehr als 300.000 Euro nachzuweisen, hätte das im Fall einer Verurteilung Auswirkungen auf den Strafrahmen. Der läge dann bei einem bis zu zehn Jahren Haft. Der Verdächtige bestreitet die Vorwürfe bestreitet, es gilt die Unschuldsvermutung.

Beschuldigter: Gesellschafter-Streit

Das Unternehmen selbst hatte am Mittwoch betont, es werde nicht gegen Lead Horizon ermittelt: "Es handelt sich um eine Auseinandersetzung auf Gesellschafterebene." Lead Horizon sei in dieser Angelegenheit von einem unabhängigen Sonderprüfer "bis ins kleinste Detail geprüft" worden, "ohne dass dabei jegliche Unregelmäßigkeiten zutage gefördert werden konnten". Auch die genaue Prüfung des Jahresabschlusses 2021 durch die Wirtschaftsprüfer der KPMG Austria habe keine Auffälligkeiten ergeben.

ÖVP kritisiert SPÖ

"Die Ermittlungen gegen den Eigentümer der Corona-Test-Firma 'Lead Horizon' zeigen, dass sich die Stadt Wien einmal mehr mit fragwürdigen Partnern umgeben hat", meldete sich indes ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker zu Wort. Er forderte vom Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (ÖVP) "lückenlose Aufklärung".

ribbon Zusammenfassung
  • Gegen den Eigentümer von Lead Horizon, dem in der Corona-Pandemie bekannt gewordenen Anbieter von "Alles Gurgelt"-Test-Kits, wird bereits seit Dezember 2022 von der Staatsanwaltschaft Wien ermittelt.
  • Das teilte Behördensprecherin Nina Bussek am Donnerstag auf APA-Anfrage mit.
  • Es steht der Verdacht auf Untreue, Urkunden- und Beweismittelfälschung im Raum.

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