Russland laut ICAO für den Abschuss von MH17 verantwortlich
Die Regierungen beider Länder teilten mit, der UN-Luftfahrtsrat werde in den kommenden Wochen prüfen, welche Form der Wiedergutmachung angemessen sei. "Die Entscheidung ist ein wichtiger Schritt zur Aufdeckung der Wahrheit und zur Erlangung von Gerechtigkeit und Rechenschaftspflicht für alle Opfer des Fluges MH17 sowie deren Familien und Angehörige", erklärte der niederländische Außenminister Caspar Veldkamp in einer Stellungnahme. Die Entscheidung sende eine klare Botschaft an die internationale Gemeinschaft, dass Staaten nicht ungestraft gegen das Völkerrecht verstoßen könnten.
Die australische Außenministerin Penny Wong erklärte, ihre Regierung begrüße die Entscheidung und fordere die ICAO auf, rasch Maßnahmen zu ergreifen. "Wir fordern Russland auf, sich endlich seiner Verantwortung für diesen schrecklichen Gewaltakt zu stellen und gemäß dem Völkerrecht Wiedergutmachung für sein ungeheuerliches Verhalten zu leisten." Russland hat wiederholt eine Verwicklung in den Abschuss des Passagierflugzeugs zurückgewiesen.
Flug MH17 war auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur, als die in zehn Kilometern Höhe fliegende Maschine nahe der ukrainischen Ortschaft Grabowo abgeschossen wurde. Die Ukraine und prorussische Rebellen hatten sich damals gegenseitig für die Tat verantwortlich gemacht. Im November 2022 hatte ein niederländisches Gericht zwei russische Männer und einen ukrainischen Mann in Abwesenheit wegen Mordes für ihre Beteiligung an dem Anschlag verurteilt. Moskau bezeichnete das Urteil als "skandalös" und erklärte, seine Staatsbürger nicht auszuliefern.
Zusammenfassung
- Der UN-Luftfahrtrat ICAO hat entschieden, dass Russland für den Abschuss des malaysischen Passagierflugzeugs MH17 mit 298 Todesopfern am 17. Juli 2014 über der Ostukraine verantwortlich ist.
- Die Regierungen der Niederlande und Australiens begrüßen die Entscheidung und fordern eine rasche Prüfung angemessener Wiedergutmachung sowie Rechenschaft für die Opfer und deren Angehörige.
- Russland weist weiterhin jede Beteiligung zurück, während bereits 2022 zwei Russen und ein Ukrainer in den Niederlanden wegen Mordes in Abwesenheit verurteilt wurden.