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René Benko

737 Millionen Euro: Nächste Pleite im Signa-Imperium

06. Juni 2025 · Lesedauer 3 min

Nächste Insolvenz im Signa-Geflecht: Mit der Signa Prime Capital Invest GmbH hat am Freitag ein weiteres zentrales Unternehmen aus René Benkos Imperium Konkurs angemeldet. Die Verbindlichkeiten belaufen sich auf einen hohen dreistelligen Millionenbetrag.

Im Spätherbst 2023 implodierte das Signa-Kartenhaus mit der Pleite der Signa Holding – die Nachwirkungen sind bis heute spürbar.

Wie der Kreditschutzverband von 1870 (KSV1870) am Freitag bekannt gab, wurde über die Signa Prime Capital Invest GmbH ein Konkursverfahren am Handelsgericht Wien eröffnet.

Luxus-Assets in Deutschland, Österreich und Italien

Das Unternehmen ist Teil der Signa Prime Selection AG, die als Flaggschiff im Firmenimperium von René Benko galt.

Zur Glanzzeit zählten das Berliner Luxuskaufhaus KaDeWe, das Selfridges in London oder das "Goldene Quartier" in Wien zu den hochkarätigen Immobilien der Signa Prime.

Über Benkos früheres Flaggschiff läuft bereits seit Dezember 2023 ein Konkursverfahren. Laut einem aktuellen Gutachten soll das Unternehmen jedoch bereits eineinhalb Jahre vor dem offiziellen Insolvenzantrag zahlungsunfähig gewesen sein.

Die Signa Prime Capital Invest GmbH fungiert als Zwischenholding und spielt laut KSV1870 "eine wesentliche Rolle in der Gruppe der Signa Prime Selection AG".

In den untergeordneten Besitzgesellschaften dieser Holding seien ein erheblicher Teil des Deutschland-Portfolios sowie weitere bedeutende österreichische und italienische Assets gebündelt.

Laut dem Gläubigerschutzverband Creditreform sind in der Signa Prime Capital Invest GmbH unter anderem das KaDeWe und das Upper West in Berlin, der Elbtower in Hamburg oder auch das Hotel Bauer in Venedig gebündelt. Bei den österreichischen Assets handelt es sich demnach um die Postsparkasse und das Lamarr in Wien.

737 Millionen Euro an Schulden

Nach Angaben der Schuldnerin beläuft sich die Zahl der Gläubiger auf rund 28. Die Aktiva betragen rund 30 Millionen Euro und stehen im Verfahren zu berücksichtigenden Verbindlichkeiten von rund 310 Millionen Euro gegenüber.

Zusätzlich dazu bestehen laut KSV1870 beträchtliche nachrangige Verbindlichkeiten in Höhe von 427 Millionen Euro, die "aus heutiger Sicht" nicht im Konkursverfahren quotenmäßig bedient werden können.

Die ursprünglich angestrebte solvente Abwicklung der Prime Capital Invest GmbH sei laut KSV1870 gescheitert, da weitere Gläubigerforderungen gegenüber – teils selbst insolventen – Konzerngesellschaften aufgetreten seien.

Dies habe zu erheblichen Diskussionen unter den Gläubigergruppen geführt, die durch die Schuldnerin nicht mehr mit der gebotenen Rechtssicherheit gelöst werden konnten. Deshalb sei ein Konkursverfahren unumgänglich geworden.

Gläubiger können ihre Forderungen bis spätestens 7. August 2025 anmelden. Die allgemeine Prüfungs- und Berichtstagsatzung ist für den 21. August 2025 angesetzt.

Als Insolvenzverwalter wurde Georg Freimüller bestellt.

Video: René Benko: Die Haftbedingungen des Skandalmilliardärs

Zusammenfassung
  • Nächste Insolvenz im Signa-Geflecht: Mit der Signa Prime Capital Invest GmbH hat am Freitag ein weiteres zentrales Unternehmen aus René Benkos Imperium Konkurs angemeldet.
  • Die Verbindlichkeiten belaufen sich auf einen hohen dreistelligen Millionenbetrag.