René Benko vor GerichtAPA/EXPA/JOHANN GRODER

"Einlullen lassen"

Milliardär Kühne über Benko: "Ganove ersten Ranges"

Heute, 09:18 · Lesedauer 2 min

Der Milliardär Klaus-Michael Kühne - er gilt als einer der reichsten Deutschen - vermutet, dass er durch die Signa-Pleite von René Benko rund eine halbe Milliarde Euro verloren hat. Laut ihm habe Benko es verdient, "im Gefängnis zu sitzen". Es sei für ihn "immer noch ein Phänomen, wie sehr ich mich von Herrn Benko habe einlullen lassen".

Der 87-jährige Unternehmer und Milliardär Klaus-Michael Kühne gilt als einer der reichsten Deutschen. Lange Zeit zählte er aber auch zu den wichtigsten Investoren des mittlerweile bankrotten Signa-Gründer René Benko.

In einem Interview mit der "Welt" rechnet der Investor nun mit Benko ab. Immerhin hat Kühne mit seinem Signa-Investment viel Geld verloren. "Wenn aus dem Insolvenzverfahren am Ende nichts mehr zu holen ist", dürfte es darauf hinauslaufen, dass er eine halbe Milliarde Euro verloren hat, meint er.

Benko hat es "verdient, im Gefängnis zu sitzen"

"Für mich ist es ein Phänomen, wie sehr ich mich von Herrn Benko habe einlullen lassen. Ich bin einem Ganoven ersten Ranges auf den Leim gegangen", erzählt er im Interview. Er habe Benkos "Geflecht an Unternehmen nicht durchschaut".

Für ihn sei das Kapitel Benko abgeschlossen. Der Immobilien-Pleitier habe es "verdient, im Gefängnis zu sitzen". 

Investment ins Projekt Elbtowers? 

Auf die Frage, ob er sich an der Fertigstellung des Hamburger Elbtowers - das im Bau befindliche Projekt wurde kurz vor der Signa Pleite gestoppt - beteiligen würde, sagt Kühne: "Das bleibt ein schwieriges Thema". 

Er werde sich mit bis zu 100 Millionen Euro daran beteiligen, "wenn der Rest der benötigten 400 Millionen Euro über ein Konsortium von Investoren zusammenkommt". Und darüber werde wiederum die Haltung der Stadt Hamburg entscheiden.

Kühne schaffte es zuletzt auf der "Forbes"-Liste auf den zweiten Platz der reichsten Deutschen. Laut "Forbes" kommt er auf ein Vermögen von 41,1 Milliarden Dollar. Er ist überwiegend in der Logistik-Branche aktiv. Der Signa-Pleitier Benko sitzt unterdessen seit Jänner in Untersuchungshaft in der Justizanstalt Wien-Josefstadt. 

Video: Sigi Wolf über René Benko und Karl-Heinz Grasser

Zusammenfassung
  • Der deutsche Milliardär Klaus-Michael Kühne vermutet, dass er durch die Signa-Pleite von René Benko rund eine halbe Milliarde Euro verloren hat.
  • Laut ihm habe Benko es verdient, "im Gefängnis zu sitzen".
  • Es sei für ihn "immer noch ein Phänomen, wie sehr ich mich von Herrn Benko habe einlullen lassen".