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Weltnichtrauchertag

"Neue Welle der Sucht": WHO warnt vor E-Zigaretten

31. Mai 2025 · Lesedauer 2 min

Angesichts der Zahl junger Tabaknutzer ruft die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Regierungen dringend auf, Tabak- und Nikotinprodukte mit Aroma zu verbieten. Sie nennt etwa Geschmacksrichtungen wie Gummibärchen oder Zuckerwatte.

Solche Aromen machten aus giftigen Produkten jugendfreundliche Köder, schreibt die WHO zum Weltnichtrauchertag am Samstag, 31. Mai. Sie würden zudem mit schweren Lungenkrankheiten in Verbindung gebracht.

Aromen und schicke Verpackungen für E-Zigaretten sowie Werbung in sozialen Medien zielten speziell auf junge Nutzerinnen und Nutzer ab, kritisierte die Organisation. 

2,5 Prozent der Minderjährigen hätten in der WHO-Europaregion mit insgesamt 53 Ländern im Jahr 2022 E-Zigaretten genutzt, verglichen mit zwei Prozent der Erwachsenen.

Aromen könnten zu Sucht führen 

Aromen seien darauf angelegt, die Neugier von Kindern und Jugendlichen zu wecken und sie zum Experimentieren anzuregen - und das könne in die Sucht führen.

Ein Verbot könne junge Leute schützen, so die WHO. "Aromen schüren eine neue Welle der Sucht und sollten verboten werden", teilte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus mit.

"Sie untergraben die jahrzehntelangen Fortschritte bei der Eindämmung des Tabakkonsums." Jedes Jahr sterben nach WHO-Angaben etwa acht Millionen Menschen an den Folgen von Tabakkonsum.

Die WHO nennt einige aus ihrer Sicht vielversprechende Entwicklungen: In mehr als 50 Ländern seien aromatisierte Tabakprodukte nicht erlaubt. Mehr als 40 Länder hätten elektronische Zigaretten verboten.

Die Organisation betont, dass alle Tabakprodukte - auch solche, bei denen der Tabak nur erhitzt wird - Nutzer giftigen und krebserregenden Chemikalien aussetzen und streng reguliert werden sollten.

Video: Rauchen wird teurer

Zusammenfassung
  • Die WHO fordert zum Weltnichtrauchertag ein weltweites Verbot von aromatisierten Tabak- und Nikotinprodukten, da Aromen wie Gummibärchen oder Zuckerwatte gezielt junge Menschen ansprechen und zur Sucht verleiten.
  • 2022 nutzten in der WHO-Europaregion 12,5 Prozent der Minderjährigen E-Zigaretten, während es bei Erwachsenen nur zwei Prozent waren.
  • Aromatisierte Tabakprodukte sind bereits in mehr als 50 Ländern verboten, und jährlich sterben laut WHO rund acht Millionen Menschen an den Folgen des Tabakkonsums.