APA/ERWIN SCHERIAU

Spannender Dreikampf um Titel in letzter Bundesliga-Runde

23. Mai 2025 · Lesedauer 3 min

Vor dem letzten Spieltag habe noch drei Mannschaften die Chance auf den Meistertitel in der heimischen Fußball-Bundesliga. Entsprechend groß ist die Spannung vor dem finalen Showdown am Samstag (Anpfiff jeweils 17.00 Uhr), alle Augen sind dabei nach Graz und Wien-Favoriten gerichtet: Während mit Titelverteidiger Sturm Graz und dem WAC zwei Titel-Kontrahenten direkt aufeinandertreffen, empfängt die Wiener Austria den Tabellensechsten BW Linz. Salzburg spielt gegen Rapid.

Sturm Graz hat den fünften Meistertitel vor Augen, doch Angstgegner WAC will die große Party in Graz noch entern. Den Steirern reicht vor ausverkauftem Haus bereits ein Remis zur Titelverteidigung. "Ich bin der tiefen Überzeugung, dass wir alles klarmachen werden", erklärte Sturm-Trainer Jürgen Säumel im Vorfeld.

Der zweite Matchball liegt für Sturm bereit, nachdem die erste Chance am Sonntag in Wien vergeben wurde. "Wir wissen, dass das Rapid-Spiel nicht unser Standard war", räumte Säumel nach der Analyse des 1:3 ein. Zur Drucksituation meint der Coach: "Druck ist in diesem Fall ein Privileg. Wir sind Erster, spielen vor eigenem Publikum und wollen Meister werden."

WAC muss siegen - und hoffen

Der WAC liegt drei Punkte zurück. Ein 1:2 gegen die Austria zuletzt schmälerte die Hoffnungen im Lavanttal auf das schier unglaubliche Double. So muss der Cupsieger in Graz gewinnen und auf einen Umfaller der punktgleichen Wiener Austria gegen Blau-Weiß Linz hoffen. Gewinnen beide, haben die Wiener aufgrund des direkten Duells die Nase vorn. "Es ist schade, mit einem X wären wir noch voll dabei gewesen. Andererseits sind wir nur in die Verlosung gekommen, weil wir es acht Spiele davor unglaublich gut gemacht haben", sagte Trainer Dietmar Kühbauer.

Einen Psychologen habe seine Mannschaft danach nicht gebraucht, betonte Kühbauer. "Was ihr diese Saison geleistet habt, ist 'outstanding' für mich", will der zum Trainer der Saison Gewählte seinen Cupsiegern gesagt haben. Kühbauer selbst kündigte im Falle des Meisterstücks im Scherz einen Jubellauf von Graz heim ins Burgenland an.

Austria wieder im Rennen

Auf der Papierform eine leichte Aufgabe hat die Wiener Austria, die durch den Sieg in Wolfsberg die vermeintlich verlorene Titelchance am Leben gehalten hat. Zuhause geht es gegen den Tabellensechsten Blau-Weiß Linz, für den es um nichts mehr geht. Doch Meister werden die "Veilchen" nur, wenn sie gewinnen und zugleich der WAC in Graz für eine Sensation sorgt.

Der 25. Meistertitel wäre wohl einer der unerwartetsten in der violetten Club-Geschichte. Letztes Jahr noch in der Qualifikationsgruppe, hatte niemand den Violetten eine derartige Saison zugetraut. Der Meisterteller ist in Reichweite, ein Exemplar im Stadion. Der Fokus liegt dennoch nur auf Blau-Weiß. "Das Spiel ist ein sehr, sehr wichtiges für mich in meiner Karriere", erklärte Kapitän Manfred Fischer am Freitag. "Es geht darum, dass wir das Spiel gewinnen möchten und somit fix den zweiten Platz absichern können. Falls wir das schaffen, ist es eine grandiose Saison." Alles weitere wäre eine Zugabe, "ein Traum".

Vergleichsweise unspektakulär nimmt sich diesmal das Duell Red Bull Salzburg gegen Rapid aus. Im Schatten des Titel-Dreikampfs geht es in Wals-Siezenheim diesmal um nicht viel mehr als ums Prestige. Die Hütteldorfer sind fix Fünfter und damit im Europacup-Play-off, die aktuell viertplatzierten "Bullen" könnten theoretisch noch Zweiter werden.

Zusammenfassung
  • Vor der letzten Bundesliga-Runde haben Sturm Graz, der WAC und Austria Wien noch Chancen auf den Meistertitel, wobei Sturm bereits ein Remis gegen den WAC zur Titelverteidigung reicht.
  • Der WAC liegt drei Punkte zurück, muss in Graz gewinnen und auf einen Ausrutscher der punktgleichen Austria gegen Blau-Weiß Linz hoffen, um noch Meister zu werden.
  • Austria Wien kann mit einem eigenen Sieg und gleichzeitigem WAC-Erfolg in Graz den 25. Meistertitel feiern, während Salzburg und Rapid im Parallelspiel nur noch um Prestige und Platzierungen kämpfen.