Gaming im Fokus
Gewalt durch Ego-Shooter? Streamer Veni gegen "Klischees"
Seit dem Amoklauf im BORG Dreierschützengasse in Graz vergangene Woche diskutiert die Politik über Altersbeschränkungen für Social Media und die Gefahren von Videospielen.
Der Amokläufer war auf mehreren Online-Plattformen unterwegs, postete ein von seinen Schuhen geknipstes Bild vor der Tat und spielte Ego-Shooter.
Ob dies denn gewaltfördernd ist, stellen sich Medien die Frage. Psychologe John Haas glaubt im Gespräch mit Café PULS schon daran, dass manche nicht mehr zwischen Virtuellem und Realem unterscheiden können.
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"Bei Menschen mit Problemen der Lebensführung kann dann der Versuch der Bewältigung der eigenen Probleme mit einem Durchbruch aus dem virtuellen Raum in die reale Welt in Form von Gewalttaten als Lösung gesehen werden", sagt er.
"Das stimmt nicht"
Streamer Rafael Eisler, alias "Veni", sieht das ganz anders. Er sieht darin Klischees, "dass wir irgendwelche Nerds sind, die keine Freunde haben, nicht mit Menschen reden, sich nicht sozialisieren können und halt oft gewalttätig werden". Das stimme nicht, stellt er klar.
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"Veni" ist einer der erfolgreichsten Videospiel-Streamer Österreichs und auf der Plattform "Twitch" unterwegs. "Es gibt keine einzige Studie oder einen empirischen Nachweis, dass soziale Medien, Gaming oder Ego-Shooter irgendwas mit Amokläufen oder gewaltfördernden Sachen zu tun haben", meint er.
Er sieht eher ein Problem in Spielen, die keine Altersfreigabe haben, spricht er auch die sozialen Medien an. "Zum Beispiel Mobil-Games am Handy. Wo großteils, und das ist allen bekannt, Kinder unter zehn Jahren unterwegs sind". "Veni" fordere Verantwortung von Eltern, Bildung und Regierung.
Das wünsche sich auch Haas, der allerdings ein Verbot nicht gutheißt. "Der Verringerung der Nutzung ist das Ziel", sagt er.
"Pro und Contra", am Mittwoch um 21:45 Uhr live auf JOYN, Twitch und puls24.at sowie um 22:25 Uhr auf PULS 4.
Zu Gast sind Rafael Eisler aka Veni, Johanna Jachs, Daniel Wolff und Florian Buschmann.
Video: Umsetzung von Altersgrenzen bei Social Media "schwierig"
Zusammenfassung
- Der Grazer Amoklauf und der digitale Fußabdruck des Täters rückt Social Media und Gaming aktuell in ein schlechtes Licht.
- Sind sie gewaltfördernd?
- Streamer "Veni" kämpft im Gespräch mit Café PULS gegen dieses "Klischee" an, fordert gleichzeitig aber Verantwortung von Politik und Eltern.
- Psychologe John Haas glaubt im Gespräch mit Café PULS schon daran, dass manche nicht mehr zwischen Virtuellem und Realem unterscheiden können.
- "Pro und Contra", am Mittwoch um 21:45 Uhr live auf JOYN, Twitch und puls24.at sowie um 22:25 Uhr auf PULS 4.