Wirtschafts- und Gastrovertreter fordern "Normalität"

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Ein Ende der meisten Corona-Maßnahmen und mehr Normalität wünscht sich nicht nur Gastro-Sprecher Peter Dobcak, auch für den Sprecher der Nachtgastronomie Stefan Ratzenberger sei die Zeit reif für weitere Öffnungen. Für WKO-Handelsobmann Rainer Trefelik sei vor allem die Maskenpflicht in den Geschäften "kein Dauerzustand".

"Es ist höchste Zeit, dass wir in ein normales Leben zurückkehren", sagt Gastro-Sprecher Peter Dobcak. In der Gastronomie wolle man "keine Unterstützung, sondern wieder selbst leisten", meint er im PULS 24 Interview. Daher spreche er sich in erste Linie für ein Ende der Sperrstunde aus. Das Maske tragen sei das "geringste Übel" und auch die 3G-Regelung im Lokal lehnt Dobcak nicht ab, sofern diese "noch notwendig" ist.

Im Hinblick auf den bevorstehenden Corona-Gipfel sei der Gastro-Sprecher "gespannt ob sich der Wiener Bürgermeister daran erinnert, dass Wien auch zu Österreich gehört und dementsprechend die Entscheidungen der Bundesregierung mitträgt". Die Maßnahmen sollten bereits "große Schritte zu einer generellen Öffnung bringen", sagt er im Interview.

Nachtgastronomie drängt auf Öffnung

Zusätzlich müsse auch "der nächste Schritt sein, dass man die Nachtgastronomie wieder Leben lässt", erklärt Dobcak. Auch der Sprecher der Nachtgastronomie Stefan Ratzenberger sieht die Zeit für Öffnungen in Österreich gekommen. Man habe der Regierung viele Konzepte vorgeschlagen, nun müsse die Politik auch der Bevölkerung wieder vertrauen, meint er im PULS 24 Interview.

"Der einzige Kompromiss, den wir eingehen würden, ist eine Sperrstunde ab 4 Uhr oder 5 Uhr morgens. Alles andere ist absolut realitätsfremd, illusorisch und wäre stupid es so weiterzuführen ", betont Ratzenberger. Eine mögliche Maskenpflicht in der Nachtgastronomie lehnt er strikt ab. Dies sei "eine der schlimmsten Maßnahmen, die überhaupt getroffen werden kann". Eine 2G- oder 3G-Regel zu machen sei hingegen in der Umsetzung nicht schwer. Wichtig hier sei nur, dass man nicht mehr zwischen Tages- und Nachtgastronomie unterscheidet. Auch müsse laut Ratzenberger klar sein, dass "wenn wir aufsperren, müssen wir offen bleiben".

Im Gespräch mit PULS 24 spricht sich Stefan Ratzenberger, der Sprecher der Nachtgastronomen, für eine Maßnahmen-Lockerung aus.

Auch WKÖ-Gastro-Spartenobmann Mario Pulker fordert ein Ende der Corona-Sperrstunde. Derzeit müssen alle Lokale um 24 Uhr schließen. "Nachdem die Bundesregierung vor kurzem festgehalten hat, dass unser Gesundheitssystem glücklicherweise nicht mehr durch die Omikron-Variante bedroht ist, habe ich ehrlich gesagt kein Verständnis mehr für die Fülle an Corona-Auflagen und Kontrollpflichten, die von der Gastronomie eingehalten werden müssen", so WKÖ-Vertreter Pulker am Dienstag in einer Aussendung. "Mit dem deutlich milderen Verlauf und weniger Hospitalisierungen ist die Zeit reif für den Wegfall von Teilnehmerobergrenzen, 3G und Sperrstunden", sagte der Präsident der Österreichischen Hoteliervereinigung, Walter Veit.

WKO-Handelsobmann Rainer Trefelik spricht im Interview mit PULS 24 über den bevorstehenden Corona-Maßnahmengipfel.

Maskenpflicht "kann kein Dauerzustand sein"

Normalität wünscht sich auch WKO-Handelsobmann Rainer Trefelik. Es brauche eine "klare Linie", die konsequent durchgezogen werde. Im PULS 24 Interview appelliert er an die Bundesregierung nicht die Fehler des letzten Sommers zu wiederholen.

"Immer mit der Maske durchs Leben zu laufen, kann kein Dauerzustand sein", meint Trefelik auf die Frage, welche Maßnahmen-Lockerung er sich wünsche. Durch die Maskenpflicht leide der Impuls-Kauf und die Interaktion zwischen Konsumenten und Händler.

PULS 24 spricht mit Handelsverbands-Geschäftsführer Rainer Will über die Abschaffung der 2G-Regel im Handel. 

Fitnessbranche fordert Aus für 2G

Auch die Fitnessbetriebe, Thermen und Veranstaltungsbetriebe fordern eine Ende der wirtschaftlich "schmerzhaften Maßnahmen". Vor allem die 2G-Regel müsse fallen, so der WKÖ-Bundesbranchensprecher der Fitnessbetriebe, Christian Hörl. "Mit einem nächsten Schritt müssen letztendlich auch die Kontrollpflichten durch die Unternehmen fallen", fordert Hörl. "Auch die Anzeige- und Bewilligungspflicht ist mittlerweile nur mehr eine bürokratische Hürde und gehört schnellstmöglich abgeschafft", sagte der WKÖ-Branchensprecher der Veranstaltungsbetriebe, Wolfgang Suitner. Die Thermen fordern, dass anstatt der 2G- die 3G-Regelung für sie künftig gelten soll. "Insbesondere für Thermen mit angeschlossenem Hotel wäre alles andere nicht umsetzbar", sagte der WKÖ-Branchensprecher der Thermenbetriebe, Patrick Hochhauser.

Dringenden Handlungsbedarf bei den Covid-Überbrückungskrediten für Gastronomie und Hotellerie sieht die Wirtschaftskammer-Fraktion Freiheitliche Wirtschaft. Ein Großteil der Betriebe könne ihre Überbrückungskredite nicht innerhalb der vorgesehenen Laufzeiten zurückzahlen. "Es gilt jetzt keine Zeit mehr zu verschwenden, denn bereits jetzt werden Kredite fällig gestellt und damit das gesamte Kreditengagement der betroffenen Unternehmen über den Haufen geworfen, so der Bundesobmann-Stellvertreter und NÖ-Landesobmann der Freiheitlichen Wirtschaft, Reinhard Langthaler.

ribbon Zusammenfassung
  • "Es ist höchste Zeit, dass wir in ein normales Leben zurückkehren", sagt Gastro-Sprecher Peter Dobcak im PULS 24 Interview.
  • Daher spreche er sich in erste Linie für ein Ende der Sperrstunde aus. Das Maske tragen sei das "geringste Übel" und auch die 3G-Regelung im Lokal lehnt Dobcak nicht ab, sofern diese "noch notwendig" ist.
  • Zusätzlich müsse auch "der nächste Schritt sein, dass man die Nachtgastronomie wieder Leben lässt", erklärt Dobcak. Auch der Sprecher der Nachtgastronomie Stefan Ratzenberger sieht die Zeit für Öffnungen in Österreich gekommen.
  • "Der einzige Kompromiss, den wir eingehen würden, ist eine Sperrstunde ab 4 Uhr oder 5 Uhr morgens. Alles andere ist absolut realitätsfremd, illusorisch und wäre stupid es so weiterzuführen ", betont Ratzenberger im PULS 24 Interview.
  • Normalität wünscht sich auch WKO-Handelsobmann Rainer Trefelik. Es brauche eine "klare Linie", die konsequent durchgezogen werde.
  • Im PULS 24 Interview appelliert er an die Bundesregierung nicht die Fehler des letzten Sommers zu wiederholen.