APA/dpa/Peter Kneffel

Signa: Streit um dritte Million von Benko

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Unter den Insolvenzverwaltern der diversen Signa-Pleitefirmen soll es Streitigkeiten geben, wer welche Informationen bekommen soll. Außerdem ist Benkos versprochene dritte Million Euro nicht angekommen. Dabei soll es auch bleiben, wenn es nach Benko geht.

Im Rahmen der Pleite der Signa Holding hat Gründer René Benko einst zugesagt, drei Millionen Euro in die Insolvenzmasse zuzuschießen. Zwei Millionen davon sind gekommen - teilweise nicht von ihm, aber von einer dritten Person. 

Eine dritte Million soll es nun aber nicht mehr geben, berichtete der "Standard". Seine Juristen würden argumentieren, dass das Sanierungsverfahren der Holding nicht mehr in Eigenverwaltung laufe. Deshalb sei Benkos Garantie erloschen. Wie berichtet, wechselte die Signa Holding Ende Jänner auf eigenen Antrag hin zu einem Verfahren ohne Eigenverwaltung

Insolvenzverwalter Christof Stapf wurde damit zum Masseverwalter und quasi zum Geschäftsführer. Er hält nun die Zügel in der Hand. Zur dritten Million von Benko dürfte er auch eine andere Rechtsansicht haben. Er werde die Argumentation Benkos rechtlich prüfen. 

Zwist zwischen Insolvenzverwaltern

Unstimmigkeiten gibt es laut einem Bericht des "Standard" aber nicht nur zwischen Stapf und Benkos Anwälten, sondern auch unter den Insolvenzverwaltern der diversen Signa-Gesellschaften. Denn diese seien sich nicht einig, welche Informationen, beispielsweise zu Erlösen aus Verkäufen, untereinander weitergegeben werden dürften - insbesondere grenzüberschreitend zwischen Österreich und Deutschland.

Ein Gutachten eines Innsbrucker Universitätsprofessors sei jedoch zu dem Schluss gekommen, dass Insolvenzverwalter über gesellschaftsrechtliche Grenzen sowie grenzüberschreitend zur Zusammenarbeit verpflichtet wären, heißt es in dem Bericht.

Das Gutachten sei allen Insolvenzverwaltern in Österreich und Deutschland bekannt, damit dürfte der Informationsfluss unter den diversen insolventen Signa-Gesellschaften abgesichert sein.

Neben der Signa Holding befindet sich in Österreich auch die Signa Prime und die Signa Development in einem Insolvenzverfahren. In Deutschland sind zudem die der Signa gehörenden Kaufhausketten Galeria und KaDeWe von Zahlungsunfähigkeit betroffen.

ribbon Zusammenfassung
  • Unter den Insolvenzverwaltern der diversen Signa-Pleitefirmen soll es Streitigkeiten geben, wer welche Informationen bekommen soll.
  • Außerdem ist Benkos versprochene dritte Million Euro nicht angekommen. Dabei soll es auch bleiben, wenn es nach Benko geht.
  • Im Rahmen der Pleite der Signa Holding hat Gründer René Benko einst zugesagt, drei Millionen Euro in die Insolvenzmasse zuzuschießen.
  • Zwei Millionen davon sind gekommen - teilweise nicht von ihm, aber von einer dritten Person. 
  • Eine dritte Million soll es nun aber nicht mehr geben, berichtete der "Standard".

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