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Benkos Luxus-Chalet: Connections von Lech nach Zypern

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Um 330.000 Euro die Woche machen in René Benkos Chalet N in Lech am Arlberg wohl nur wenige Urlaub - hauptsächlich soll es von ihm und seiner Familie genutzt werden. Nun sind Geldströme aufgetaucht, die vom Nobelskiort in die Steueroase Zypern führen.

An einem Sonnenhang über dem Vorarlberger Nobelskiort Lech am Arlberg thront das Chalet N. Benannt ist es nach Natalie, der Ehefrau von Signa-Gründer und wohl Ex-Milliardär René Benko. Nach außen hin präsentiert sich das Chalet als Luxus-Hotel, tatsächlich dürfte der Kreis der Gäste aber nur sehr erlesen sein und in Verbindung mit Benko selbst stehen. 

In der Wintersaison 2012/13 seien 50,5 Prozent der Nächtigungen im Beisein von Benko gewesen, berichteten "ORF" und "Krone" Anfang Februar. Um das Chalet N gibt es mehrere politische und juristische Streitigkeiten. In der Causa soll sogar schon eine Anklage gegen René Benko bei der WKStA gelegen sein - die wurde dann jedoch per Weisung verhindert. Auch über Covid-Hilfen für das Hotel, das womöglich eher ein Privatvergnügen Benkos ist, gab es zuletzt Aufregung. 

Geld aus Zypern für Benkos Chalet

Das Chalet N gehört über die Muxel Berggasthof Schlössle GmbH und noch ein paar Ecken zur Laura Privatstiftung. Eine weitere Frage ist nun aber die Finanzierung des Baus des Chalets. Details dazu liegen dem U-Ausschuss vor. Demnach gibt es einen Vertrag, der zeigt, wie die Lech Participations GmbH mit Sitz in Wien 8,5 Millionen Euro an die Muxel Berggasthof Schlössle GmbH überwiesen hat.

Diese Wiener Firma wurde jedoch 2017 schon wieder geschlossen und war nur ein "Durchlaufposten", wie NEOS-Abgeordneter Yannick Shetty auf Twitter ("X") schrieb. Die besagten 8,5 Millionen Euro sollen von einer Briefkastenfirma aus Zypern stammen, der Globalbasis Limited. 

Griechischer Milliardär als Mäzen für Benko-Chalet

Hinter der Globalbasis Limited steckt der griechische Reeder und Milliardär George Economou. Bis 2015 war er Miteigentümer der Signa. Warum Economou den Bau finanzierte und woher das Geld stammt? Unbekannt. 

Doch Zypern gilt als Einfallstor für Geldwäsche in die Europäische Union. Welche Rolle zypriotische Briefkastenfirmen in Österreich spielen, deckte zuletzt ein internationales Recherche-Netzwerk mit der Datenbank "Cyprus Confidential" auf. 

28.000 Treffer erziele man, wenn man in der Datenbank nach "Austria" suche, allein rund 5.000 davon gehen auf die Raiffeisen Bank International (RBI) zurück. Dabei handle es sich vor allem um die Kontodaten von russischen und ukrainischen Oligarchen, die ihr Geld so in die EU geholt hätten.

NEOS üben deutliche Kritik

An sich sind solche Zahlungsströme nicht verboten oder illegal, sie unterstreichen aber, wie intransparent das System Benko ist. Shetty übt deutliche Kritik. "Das System Benko zeigt auf: Es zählt in Österreich noch immer, wen du kennst und nicht, was du kannst. Dieser Eindruck ist für alle redlicher Steuerzahler:innen fatal", schrieb der NEOS-Politiker auf Twitter. 

ribbon Zusammenfassung
  • Um 330.000 Euro die Woche machen in René Benkos Chalet N in Lech am Arlberg wohl nur wenige Urlaub - hauptsächlich soll es von ihm und seiner Familie genutzt werden.
  • Nun sind Geldströme aufgetaucht, die vom Nobelskiort in die Steueroase Zypern führen.
  • 8,5 Millionen Euro für den Bau sollen von einer Briefkastenfirma aus Zypern stammen, der Globalbasis Limited. 
  • Hinter der Globalbasis Limited steckt der griechische Reeder und Milliardär George Economou.

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