Causa Signa
Benko-Pleite: Gläubiger scheitert mit 191-Millionen-Forderung
Im Konkursverfahren über das Vermögen von Signa-Gründer René Benko bzw. gegen ihn als Unternehmer hat am Mittwoch eine weitere nachträgliche Prüfungstagessatzung stattgefunden.
Dabei meldete ein weiterer Gläubiger – eine Gesellschaft aus Abu Dhabi – Forderungen in Höhe von rund 191 Millionen Euro an. Der Insolvenzverwalter bestreitet diese Ansprüche jedoch vollständig, wie der Kreditschutzverband von 1870 (KSV1870) in einer Aussendung erklärte.
Damit wurde die gesetzlich vorgesehene Fristsetzung ausgelöst: Der Gläubiger müsste binnen zwei Monaten ein separates Verfahren zur Feststellung seiner Ansprüche einleiten, um negative Rechtsfolgen – etwa die Verjährung – zu vermeiden.
2,7 Milliarden Euro gefordert
Insgesamt wurden in Benkos persönlichem Insolvenzverfahren von bisher rund 40 Gläubigern Forderungen in Höhe von 2,689 Milliarden Euro angemeldet.
Anerkannt wurde von Insolvenzverwalter Andreas Grabenweger hingegen davon nur eine vergleichsweise geringe Summe: nämlich 45,5 Millionen Euro.
Die größte einzelne anerkannte Forderung in Höhe von etwa 22,1 Millionen Euro hält die ebenfalls insolvente Familie Benko Privatstiftung. Das Finanzamt hält berechtigte Forderungen im hohen einstelligen Millionenbereich gegen den Tiroler.
Anerkannte Forderungen gesunken
Im Vergleich zum letzten Verhandlungstermin im Mai ist die Summe der anerkannten Forderungen um knapp zwei Millionen Euro gesunken.
KSV-Leiter Schaller erklärt, dass die Auflistung der im Anmeldeverzeichnis geltend gemachten Ansprüche "dynamisch" sei und es immer wieder zu Veränderungen komme.
Manche Gläubiger hätten ihre Forderungen reduziert, andere wiederum neue Ansprüche geltend gemacht. Dies habe diesmal zu dem etwas reduzierten Forderungsvolumen geführt. So sei eine von Benko einer deutschen Immobiliengesellschaft ausgestellte Garantie letztlich nicht schlagend geworden.
Auf Basis der aktuell vorliegenden Unterlagen erwartet der KSV1870 keine weiteren wesentlichen Reduktionen der festgestellten Ansprüche.
Erster Benko Prozess wohl im Herbst
Unterdessen rückt der erste Prozess gegen Benko immer näher. Der erste Hauptverhandlungstermin soll laut "Krone" und "News" bereits am 20. Oktober stattfinden. Danach seien noch weitere Termine reserviert.
Vonseiten des Landesgerichts Innsbruck wollte man den Termin auf Anfrage von PULS 24 nicht bestätigen.
Video: Benko-Prozess: "Nur der Anfang einer langen Aufarbeitung“
Zusammenfassung
- Im Konkursverfahren von Signa-Gründer René Benko sind erneut massive Forderungen angemeldet worden.
- Eine Gesellschaft aus Abu Dhabi verlangte rund 191 Millionen Euro.
- Erfolgreich war sie mit ihrer Forderung allerdings nicht.