APA/ROLAND SCHLAGER

WKStA besuchte erneut die "Heute"

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Am Donnerstag führte die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) eine "ergänzende Sicherstellung" in den Büros der Gratis-Zeitung "Heute" durch.

Erst vor wenigen Wochen führte die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) bei der Zeitung "Heute" eine Hausdurchsuchung durch. Es geht um den Verdacht der Bestechung beziehungsweise Bestechlichkeit für Inserate in "Kronen Zeitung", "Heute" und anderen Publikationen, die zur AHVV gehören, darunter etwa "Netdoktor.at".

Am Donnerstag standen erneut Ermittler vor der Tür, berichtet der "Kurier". Diesmal nicht wegen einer Haudurchsuchung, sondern wegen einer "ergänzenden Sicherstellung", zitiert die Zeitung die WKStA.

Dabei soll es laut dem "Kurier" um die Sicherstellung alter Dienstverträge von "Heute"-Journalisten gegangen sein. In den Verträgen soll es einen Passus gegeben haben, dass "auf die Interessenslage der Inserenten" Rücksicht zu nehmen sei. Details dazu berichtete "Dossier" bereits 2012. Demnach lautete der Passus:

"Dem Arbeitnehmer ist bei Verrichtung seiner Tätigkeit bewusst, dass der Arbeitgeber Herausgeber einer Gratiszeitung ist. Darauf ist bei der redaktionellen Gestaltung tunlichst Rücksicht zu nehmen. Daher ist eine wohlwollende PR-Berichterstattung der jeweiligen Inserenten für den wirtschaftlichen Erfolg unerlässlich."

Laut "Profil"-Informationen war dieser Passus ab 2011 nicht mehr Bestandteil von "Heute"-Dienstverträgen. Dazu wurde ein Code of Conduct an alle Mitarbeiter ausgegeben, der das auch noch einmal klarstellen sollte.

Nusser: "Es gab keine Aufträge an die Redaktion"

Zuletzt erklärte "Heute"-Chefredakteur Christian Nusser bei der PULS 24-Talksendung "Pro und Contra": "Es gab keine Aufträge an die Redaktion, es gab keine Erfüllung von der Redaktion. Also wenn ich so etwas lese, dann erwarte ich mir zumindest, dass vorkommt, wenn die Frau Dichand oder der Herr Schmid irgendwie sagt "Da red' ich mit der Redaktion, da red' ich mit dem Ressortleiter, da red' ich mit der Chefredaktion, wem auch immer" - aber das kommt in den ganzen Seiten überhaupt nicht vor. Es findet sich auch in den ganzen Unterlagen kein Hinweis darauf, dass irgendeine wohlwollende Berichterstattung stattgefunden hat. Im Gegenteil: Wenn man sich das genau durchliest, dann zitiert die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft auch Studien - Vergleiche zwischen "Österreich" und "Heute" - wo eben explizit drinnen steht, dass wir keine positive Berichterstattung gegen den Herrn Kurz gehabt haben." 

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ribbon Zusammenfassung
  • Erst vor wenigen Wochen führte die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) bei der Zeitung "Heute" eine Hausdurchsuchung durch.
  • Am Donnerstag standen erneut Ermittler vor der Tür, berichtet der "Kurier". Diesmal nicht wegen einer Haudurchsuchung, sondern wegen einer "ergänzenden Sicherstellung", zitiert die Zeitung die WKStA.
  • Dabei soll es laut dem "Kurier" um die Sicherstellung alter Dienstverträge von "Heute"-Journalisten gegangen sein.
  • In den Verträgen soll es einen Passus gegeben haben, dass "auf die Interessenslage der Inserenten" Rücksicht zu nehmen sei.
  • Zuletzt erklärte "Heute"-Chefredakteur Christian Nusser bei der PULS 24-Talksendung "Pro und Contra": "Es gab keine Aufträge an die Redaktion."