Hitzewelle
AKW wird heruntergefahren, ein Toter bei Unwettern in Italien
Ein Mann ist tot geborgen worden, nachdem ein Fluss in der Nähe der Bergortschaft Bardonecchia in der Nähe von Turin über die Ufer getreten ist und in der Kleinstadt schwere Überschwemmungen verursacht hat.
Die Polizei fand die Leiche im Fluss Merdovine, etwa 400 Meter von dem Fahrzeug des Opfers entfernt. Bei dem Toten handelt es sich um einen 70-Jährigen, der vermisst wurde.
Der Mann wurde von Schlamm und Wasser mitgerissen, nachdem er aus seinem Lieferwagen ausgestiegen war. Einige Zeugen hatten gesehen, wie er von der wilden Strömung mitgerissen wurde und hatten Alarm geschlagen. Seine Leiche wurde von Feuerwehrleuten geborgen.
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Piemont und Aostatal von schweren Unwettern heimgesucht
Die norditalienischen Regionen Piemont und Aostatal wurden am Montag von schweren Unwettern heimgesucht. Zehn Personen wurden in Bardonecchia aus einem Gebäude evakuiert, vier weitere wurden aus ihren Autos gerettet.
Die Einsätze gestalteten sich aufgrund der ungünstigen Wetterbedingungen schwierig. In der Bergortschaft Cogne kam es zu Erdrutschen, mehrere Einwohner mussten ihre Häuser verlassen.
Italien ist derzeit von Wetterextremen heimgesucht. Italien gab am Montag erneut Hitzewarnungen für 17 Städte im ganzen Land aus. In der Nähe wichtiger Sehenswürdigkeiten in Rom wurden Krankenwagen stationiert, um Betroffene möglichst schnell zu versorgen. Der Notärzte-Verband meldete einen Anstieg von Patientinnen und Patienten mit Hitzschlag um zehn Prozent.
46 Grad in Spanien
Besonders der Süden Europas ist aktuell von einer massiven Hitzewelle betroffen.
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Der spanische Wetterdienst meldete am Montag die höchste jemals in einem Juni gemessene Temperatur: Sie wurde am Samstag in Huelva im Süden des Landes registriert und übertraf mit 46 Grad Celsius den bisherigen Rekord aus dem Jahr 1965 um 0,8 Grad.
Auch das Mittelmeer heizt sich bereits früh im Jahr ungewöhnlich stark auf: Vor der Inselgruppe der Balearen erreichte die Wassertemperatur laut Wetterdienst 26 Grad - bisher waren solche Temperaturen eher Mitte August zu erwarten.
Die Touristenmetropole Barcelona meldete ebenfalls einen Temperaturrekord von 37,6 Grad. Noch nie sei eine derart hohe Temperatur in der Millionenmetropole am Mittelmeer im Juni gemessen worden, teilte der regionale katalanische Wetterdienst Meteocat auf X mit.
Höchste Hitzewarnstufe in Paris
In Frankreich galten für 84 der 95 Kernland-Départements Hitzewarnungen. "Das hatten wir noch nie", sagte Umweltministerin Agnès Pannier-Runacher. Für den Großraum Paris wurde das erste Mal seit fünf Jahren die höchste Hitzewarnstufe ausgerufen.
Es werden Temperaturen von bis zu 41 Grad erwartet. Auch nachts sinken die Temperaturen nicht unter 20 bis 24 Grad, wie der staatlche Wetterdienst am Montag mitteilte. Insgesamt galt die Extremwetterwarnung für 16 Départements.
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Für 68 weitere Départements blieb die Wetterwarnung auf der zweiten Stufe mit Höchsttemperaturen von mindestens 34 Grad.
Nur die Küste am Ärmelkanal und die Grenzregion zu Belgien und Deutschland bleibt vorerst verschont. Im Südwesten des Landes brannten nach Behördenangaben insgesamt 400 Hektar Land bei Buschbränden nieder.
AKW-Reaktor abgeschaltet
Wegen der massiven Hitzewelle wurde auch ein Reaktor des südwestfranzösischen Atomkraftwerks Golfech abgeschaltet. Grund dafür sei die hohe Wassertemperatur im Fluss Garonne, teilte der Kraftwerksbetreiber EDF am Montag mit.
Aus der Garonne wird das Kühlwasser für den Reaktor gepumpt und anschließend um rund 0,2 Grad erwärmt in den Fluss zurückgeleitet.
Hitzewelle auch in Österreich
Mitte der Woche wird die extreme Hitzewelle auch auf Österreich treffen. Für Donnerstag wurden besonders für den Osten des Landes Temperaturen von bis zu 38 Grad prognostiziert. Neue Hitzerekorde über 40 Grad dürfte es aber nicht geben.
Die Hitzewelle dürfte laut Meteorologen noch eine Woche lang andauern. Auch diese ganze Woche wird demnach von extremer Hitze geprägt sein, verursacht durch das afrikanische Hoch "Pluto".
Dieses Hochdruckgebiet soll sich zwischen Ende Juni und Anfang Juli weiter nach Norden ausdehnen - über den 60. Breitengrad hinaus - und damit sogar Schottland, Norwegen und Schweden erreichen, wie italienische Wetterexperten berichten.
Video: "Hitzeglocke über Europa"
Zusammenfassung
- Ganz Europa plagt aktuell eine massive Hitzewelle.
- Im Süden Europas wurden Temperaturen von bis zu 46 Grad gemessen.
- In Frankreich musste ein Reaktor eines AKW abgeschaltet werden.
- Unterdes wütet ein Unwetter in Italien. Ein Mann starb, weil er von Wasser mitgerissen wurde.