Großbritannien
Baby tot: Adelstochter wegen fahrlässiger Tötung verurteilt
Monatelang waren Constance Marten, deren Familie dem englischen Hochadel angehört, und ihr Freund, der verurteilte Sexualverbrecher und Kidnapper Mark Gordon, Anfang 2023 auf der Flucht vor den Behörden.
Schließlich wurde das Paar Ende Februar 2023 gefasst. Helikopter, Drohnen und bis zu 200 Polizisten suchten im Süden Englands jedoch weiter nach dem zwei Monate alten Baby des Paares. Wenige Tage später wurde der Leichnam des neugeborenen Mädchens in einem Waldstück nahe Brighton gefunden.
"Grob fahrlässige Tötung"
Am Montag wurde das Paar in Großbritannien wegen grob fahrlässiger Tötung schuldig gesprochen.
Sie hätten den Tod der kleinen Victoria billigend in Kauf genommen, indem sie das Baby im kalten und feuchten Winterwetter in unzureichend warme Kleidung gesteckt und nur in einem notdürftigen Zelt untergebracht hatten.
Überdies hätten die Eltern alle Möglichkeiten gehabt, sich professionelle Hilfe zu holen. Statt das Wohl des Kindes an erste Stelle zu setzen, betrieben sie großen Aufwand, um nicht gefunden zu werden, da ihnen ihr Baby dann abgenommen worden wäre.
Eltern zeigten keine Reue
Während des Prozesses fiel das angeklagte Paar durch wiederholte Missachtung des Gerichts auf und sorgte immer wieder für Verzögerungen. Sie zeigten kaum Reue angesichts ihrer Tat und des Todes ihres Babys, sagte der Chefankläger.
Das Strafmaß wird voraussichtlich im September bekannt gegeben.
Fall zog weite Kreise
Der Fall sorgte 2023 in Großbritannien nicht nur wegen des Schicksals des Neugeborenen für viel Aufmerksamkeit. Constance Marten entstammt einer Familie des Hochadels. Die Taufpatin von Martens Oma war Elizabeth, die Mutter der verstorbenen Queen. Als Kind spielte sie mit der zukünftigen Königin und deren Schwester Prinzessin Margaret. Martens Vater war Page der Queen.
Ihr Freund Mark Gordon, ein gebürtiger Brite, war in den USA mit 15 Jahren wegen Entführung und Vergewaltigung zu 40 Jahren Haft verurteilt. Nach 20 Jahren Haft wurde er in seine Heimat Großbritannien abgeschoben.
Nach dem Untertauchen des Paares wurde zunächst lediglich deren ausgebranntes Auto entdeckt. Auf dessen Rücksitz soll Marten ihre Tochter geboren haben.
Als die Polizei die beiden schließlich fasste, weigerten sie sich, zu sagen, wo ihr Baby ist. Victoria war zu diesem Zeitpunkt aber bereits tot. Ihr Leichnam wurde in einem Plastiksackerl in einer Gartenhütte nahe einem Waldstück bei Brighton gefunden.
Zusammenfassung
- Vor zwei Jahren erschütterte ein Fall Großbritannien: Constance Marten, eine Tochter aus hochadeligem Hause, war zusammen mit ihrem Freund, einem verurteilten Sexualstraftäter, durchgebrannt.
- Nach monatelanger Suche fasste die Polizei das Paar. Ihr gemeinsames Baby wurde nur mehr tot aufgefunden.
- Nun wurde das Paar wegen grob fahrlässiger Tötung verurteilt.