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Bildungsminister

Wiederkehr: Kein Hitzefrei, aber Schule im Freien

02. Juli 2025 · Lesedauer 2 min

In Österreichs Schulklassen hatte es aufgrund der Hitzewelle tropische Temperaturen. In vielen Schulen fehlt es an Belüftung und Beschattung. Das wolle man auch ausbauen, so NEOS-Bildungsminister Wiederkehr. Hitzefrei denkt er einstweilen nicht an, dafür aber Unterricht im Freien.

Greenpeace und der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) schlagen Alarm wegen Überhitzung an Schulen. In manchen Klassenzimmern Wiens habe es im vergangenen Monat um die 30 Grad gehabt

Die Folge: Mangelnde Konzentrationsfähigkeit, schlechte Lernleistung und Kreislaufprobleme. 

Bildungsminister Christoph Wiederkehr (NEOS) ist das Problem bewusst, wie er im Ö1-"Morgenjournal" am Mittwoch erklärte. Er könne die Aufregung nachvollziehen. 

Kein Hitzefrei...

In Frankreich schlossen über 1.000 Schulen teilweise oder gänzlich wegen der Hitzewelle. Wiederkehr kann sich das in Österreich nicht vorstellen. 

Das sei schwierig für Eltern. Ihm sei wichtig, dass es für Kinder immer eine Betreuungsmöglichkeit gibt, damit die Vereinbarkeit von Beruf und Kind gegeben ist. 

"Isolierte Schulschließungen sind sicher nicht sinnvoll", so Wiederkehr. Vielmehr müsse man Optionen suchen. 

...aber Unterricht im Freien?

In Bereichen, wo es Grünflächen gibt, könne man etwa "mehr draußen machen", so der Bildungsminister. 

Ob ein Matheunterricht bei 30 Grad im Freien eine gute Lösung ist, ist allerdings fraglich. 

Besserung erst nach Schulsanierung?

Wiederkehr verwies auch auf die Maßnahmen des Bildungsministeriums. Etwa Belüftungen, Beschattungen, Begrünungen und Jalousien einzusetzen. Man investiere bereits pro Jahr eine Milliarde in die Sanierung der Schulen. 

Aktuell gibt es jene Maßnahmen an vielen Schulen noch nicht. In der Schweiz zum Vergleich, gibt es kaum eine Schule, die nicht gekühlt wird. 

"Die Klimawandelanpassungen haben erst in den letzten Jahren so viel Aufmerksamkeit bekommen", argumentierte Wiederkehr. Wird eine Schule saniert, wird ein gutes Lüftungskonzept mitgeliefert. 

Das bedarf aber erst einmal einer Sanierung. Im Schulentwicklungsplan steht festgeschrieben, welche Bundesschulen in den kommenden Jahren saniert werden. 

Auch die Bundesländer sind angehalten, die Pflichtschulen zu sanieren. Die Strategie gehe bis zum Jahr 2030. Im Bedarfsfall könne man aber auch Schulen priorisieren, so Wiederkehr. 

Eine schnelle Verbesserung der Lage dürfen sich Schüler:innen demnach nicht erwarten. 

Video: Hitze am Arbeitsplatz

Zusammenfassung
  • In Österreichs Schulklassen hatte es aufgrund der Hitzewelle tropische Temperaturen.
  • In vielen Schulen fehlt es an Belüftung und Beschattung.
  • Das wolle man auch ausbauen, so Bildungsminister Wiederkehr.
  • Hitzefrei denkt er einstweilen nicht an, dafür aber Unterricht im Freien.