APA/ROLAND SCHLAGER

Bergthaler: Gecko-Austritt wegen "politischer Entwicklungen"

0

Die Kommission zur gesamtstaatlichen COVID-Krisenkoordination (GECKO) wird aufgelöst. Er selbst habe wegen der "politischen Entwicklungen" für eine Auflösung gestimmt, meint der Virologe Andreas Bergthaler nun.

Die im Dezember 2021 eingesetzte Kommission zur gesamtstaatlichen COVID-Krisenkoordination (GECKO) wird drei Monate vor Ablauf ihres Mandats, nämlich mit 31. März, "geordnet" aufgelöst. Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) kommt damit einem mehrheitlichen Vorschlag der Kommission vom Montag nach, hieß es am Abend aus dem Kanzleramt. Zuvorgekommen ist man damit möglicherweise Rücktritten einiger Mitglieder, die im Vorfeld kolportiert wurden.

Der "Kurier" hatte berichtet, dass offenbar der Virologe Andreas Bergthaler, der Simulationsforscher Niki Popper und Bundesheer-Generalmajor Thomas Starlinger aus Protest gegen die Linie der Regierung vor dem Abgang stünden - und Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) hatte bereits in einer Stellungnahme "die Rücktritte aus der Gecko-Kommission" bedauert.

Mehr dazu:

Wegen "politischen Entwicklungen" für Auflösung

Virologe Andreas Bergthaler hat nun am Dienstag bestätigt, dass er und weitere Mitglieder in der Sitzung am Montag ihren vorzeitigen Austritt angekündigt hatten - noch bevor Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) dem mehrheitlichen Kommissionsvorschlag nachkam, diese vorzeitig aufzulösen.

Grund für den angekündigten Austritt seien politische Entwicklungen, "die für mich mit dem ursprünglichen Beratungsmandat nicht mehr in Einklang zu bringen waren". Außerdem sei der Arbeitsauftrag bis Juni "unklar" gewesen - dies habe damit zu tun, dass es "'gefühlt' die akute Krise in der Form nicht mehr gibt", so Bergthaler auf Twitter.

Aus Erfahrungen lernen

Bergthaler bedankte sich außerdem bei seinen Kolleg:innen für den "bereichernden Austausch". Es bleibe der Wunsch aus den Erfahrungen zu lernen, wie "wissenschaftliche Beratung ablaufen, dokumentiert und kontinuierlich verbessert werden kann". Es sei besonders wichtig, "dass es uns noch besser gelingt, nüchtern und kritisch komplexe Informationen aus den unterschiedlichen Perspektiven abzuwägen" und "verständlich sowohl für Entscheidungsträger als auch für die breite Bevölkerung aufzuarbeiten", meint der Virologe abschließend.

Popper: Einen anderen Weg gewählt

Simulationsforscher Niki Popper erklärte - ebenfalls via Twitter - er schließe sich Bergthaler "in Allem an". "Ich habe auch einen Austritt im April anvisiert", so der Experte. "Wir haben dann in #Gecko gemeinsam diskutiert und einen anderen Weg als Vorschlag mehrheitlich gewählt (was ich immer als bessere Lösung sehe". Auch er verwies auf Entwicklungen außerhalb der Kommission, die er kritisch sehe: "Man hört die Lauten und Polternden" - von allen Seiten. "Wissenschaft soll aber dabei helfen, dass die Leisen gehört werden", schrieb er.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Kommission zur gesamtstaatlichen COVID-Krisenkoordination (GECKO) wird aufgelöst.
  • Er selbst habe wegen der "politischen Entwicklungen" für eine Auflösung gestimmt, meint der Virologe Andreas Bergthaler nun.

Mehr aus Chronik