Martina SalomonAPA/EXPA/SEBASTIAN PUCHER

"Krone" verlässt wegen Salomon Talkshow-Projekt mit "Kurier"

0

Ein Posting von "Kurier"-Chefin Martina Salomon habe in der Redaktion der "Kronen Zeitung" "Betroffenheit und Empörung" ausgelöst, berichtet deren Chefredakteur Klaus Herrmann.

Die "Kronen Zeitung" beendet "mit sofortiger Wirkung" die Kooperation beim gemeinsam mit "Kurier" und "Profil" veranstalteten TV-Talk "Club 3". Auslöser war ein Facebook-Posting von "Kurier"-Chefredakteurin Martina Salomon, bestätigte "Krone"-Chefredakteur Klaus Herrmann einen "Standard"-Bericht. Salomon attestierte der "Krone" etwa "Mitschuld an der Technik- und Wissenschaftsfeindlichkeit im Land" und meinte, "wer freiwillig 'Krone' liest, dem ist eh nicht zu helfen".

Facebook-Posting von Martina SalomonScreenshot Facebook

Herrmann: Schritt "aus Überzeugung"

Das Posting von Salomon habe in der Redaktion der "Kronen Zeitung" "Betroffenheit und Empörung" hervorgerufen, hielt Herrmann fest. Der Betriebs- und Redaktionsrat habe schärfstens protestiert und diese Aussagen in Form und Inhalt zurückgewiesen. Auch sei er an die Chefredaktion mit der Bitte herangetreten, die Kooperation beim "Club 3" zu beenden. "Dieser Bitte bin ich aus Überzeugung gefolgt, wir beenden daher mit sofortiger Wirkung die Kooperation beim TV-Format 'Club 3'", so Herrmann. Salomon reagierte nicht auf eine APA-Anfrage.

Der Polit-Talk wurde erst 2021 ins Leben gerufen. Dabei laden Journalistinnen und Journalisten der drei Medienhäuser einen Gast aus Politik oder Medien zum Interview.

Streit über Investigativ-Akademie

Zuletzt sorgten "Kurier" und "Profil" in der Medienbranche für Aufsehen, weil der langjährige "Profil"-Journalist Michael Nikbakhsh eine geplante Investivativ-Akademie des Medienhauses im Streit verlassen hatte. Laut der Darstellung von Nikbakhsh hatte dieser Anfang Februar in einer internen Sitzung mögliche Vortragende für die Akademie präsentiert. Bei dem Termin waren "Kurier"-Chefredakteurin Salomon, "Profil"-Geschäftsführer Richard Grasl und die neue "Profil"-Chefredakteurin Anna Thalhammer dabei. Die drei Anwesenden hätten die künftigen Lehrenden, die Nikbakhsh vorstellte, "nach vermuteter oder vermeintlicher parteipolitischer Zugehörigkeit" eingeteilt, kritisierte der Journalist später. Salomon habe dabei erklärt, es sei ihr wichtig, dass "nicht nur Linke" auftreten.

ribbon Zusammenfassung
  • Ein Posting von "Kurier"-Chefin Martina Salomon habe in der Redaktion der "Kronen Zeitung" "Betroffenheit und Empörung" ausgelöst.
  • Das berichtet "Krone"-Chefredakteur Klaus Herrmann.

Mehr aus Wirtschaft