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Insolvenz

Türkische Textilfirma könnte bei Palmers investieren

Heute, 14:49 · Lesedauer 2 min

Der anvisierte Investoreneinstieg beim insolventen Wäschehändler Palmers wird etwas konkreter. Bisher war von einer Absichtserklärung einer ungenannten Investorengruppe die Rede. Jetzt lichtet sich der Nebel.

Es soll sich um ein "türkisches, börsennotiertes Unternehmen aus dem Textilbereich, flankiert von einer Private-Equity-Firma und einem Schweizer Fonds", handeln, schreibt nun das Nachrichtenmagazin "profil" (online) unter Verweis auf das Unternehmensumfeld.

Der Wäschehändler befindet sich in einem Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung. Palmers-Sanierungsverwalterin Maria-Christina Nau bestätigte auf APA-Anfrage laufende Investorengespräche.

Sie äußerte sich aber nicht zu konkreten Investoren-Namen und wann der Investoreneinstieg fixiert werden könnte. Positive Signale gibt es auch aus dem Unternehmen. "Die Gespräche mit der internationalen Investorengruppe laufen sehr gut und wir können dazu gerne ein Update nach der Gläubigerversammlung am 20. Mai geben", hieß es von Palmers gegenüber "profil".

Bei der nächsten Gläubigerversammlung soll über den Sanierungsplan abgestimmt werden.

Eigenverwaltung Ende April zurückgelegt

Palmers braucht frisches Geld, um zumindest einen Teil seiner Schulden zurückzahlen zu können. Zu Beginn des Insolvenzverfahrens war geplant, dass die Gläubiger 30 Prozent ihrer Forderungen erhalten.

Allerdings hat Palmers am 22. April vor Gericht die Eigenverwaltung im Sanierungsverfahren zurückgelegt. Die Mindestquote für die Gläubiger sank damit auf 20 Prozent.

Bis April wurden Forderungen von 76,8 Mio. Euro angemeldet, davon wurden aber nur 17 Mio. Euro anerkannt.

Dem 1914 in Innsbruck gegründeten Traditionsunternehmen ging heuer das Geld aus und es musste deshalb im Februar Insolvenz anmelden. Seither wurden 47 Filialen geschlossen, über hundert Beschäftigte sowie mehrere Franchiseverträge gekündigt.

Offen sind nach Unternehmensangaben von Ende April noch 70 eigene Filialen und 46, die von Franchisepartnern betrieben werden. Der Personalstand der Palmers Textil AG sank auf unter 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

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Zusammenfassung
  • Beim insolventen Wäschehändler Palmers zeichnet sich ein Investoreneinstieg durch ein börsennotiertes türkisches Textilunternehmen, eine Private-Equity-Firma und einen Schweizer Fonds ab.
  • Nach Rücklegung der Eigenverwaltung im April und laufenden Investorengesprächen wird bei der Gläubigerversammlung am 20. Mai über den Sanierungsplan abgestimmt, wobei die Mindestquote für Gläubiger auf 20 Prozent gesunken ist.
  • Bislang wurden Forderungen von 76,8 Mio. Euro angemeldet und 17 Mio. Euro anerkannt, während Palmers seit Februar 47 Filialen schließen und den Personalstand auf unter 400 senken musste.