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Inflation stieg im April auf 9,7 Prozent

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Im Vergleich zum Vorjahr kostete das Leben im April um 9,7 Prozent mehr. Preistreiber waren unter anderem die üblichen Verdächtigen: Energie sowie Essen und Trinken.

Die Teuerungsrate ist damit im Vergleich zu den 9,2 Prozent vom März wieder gestiegen. Betrachtet man nur den Preisanstieg zwischen März und April, dann fielen vor allem Flugreisen und Gaspreise ins Gewicht. Im Jahresabstand wurde Gas um 71 Prozent und Fernwärme um 98 Prozent teurer, Strom nur um 8,6 Prozent.

Fliegen wurde deutlich teurer

Einen besonders starken Preisanstieg haben Flugpauschalreisen hingelegt. Sie kosten fast ein Fünftel mehr. "Die Preise für Pauschalreisen legen gegenüber dem Vorjahr erheblich zu und sind erstmals seit langer Zeit ein wichtiger Treiber der Inflation. Lebensmittel verteuerten sich fast gleich stark wie im März. Die Preise für Treibstoffe und Heizöl wiesen erneut Verbilligungen zum Vorjahr auf", so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas in einer Aussendung.

Inflation in Österreich im April

Mieten stiegen um 7 Prozent und trugen innerhalb dieser Kategorie 0,37 Prozentpunkte zur Inflation bei.

Die Zahlen bestätigen auch, dass auswärts Essen teuer geworden ist: "Bewirtungsdienstleistungen" verteuerten sich überdurchschnittlich um 14 Prozent und waren für 1,54 Prozentpunkte der Inflation verantwortlich. Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke stiegen um 13,2 Prozent und waren für 1,51 Prozentpunkte der Verteuerung verantwortlich.

Der Warenkorb für den täglichen Einkauf (Mikrowarenkorb) verteuerte sich um 13,8 Prozent und damit stärker als die allgemeine Inflation, der wöchentliche Einkauf (Miniwarenkorb) um 6,4 Prozent. 

Inflation deutlich über dem Schnitt der Eurozone

Nach EU-Standard berechnet (HVPI) belief sich die Inflation in Österreich auf 9,5 Prozent, in der Eurozone hingegen auf 7,0 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Mittwoch mitteilte. Damit wurde für die Eurozone eine frühere Schätzung bestätigt. Noch im März war die Teuerungsrate bei 6,9 Prozent gelegen, im Februar waren es 8,5 Prozent.

Die Preise in Österreich sind damit deutlich stärker gestiegen als im Schnitt der anderen Euroländer. Setzt sich diese Entwicklung fort, drohen Österreich Nachteile in der Wettbewerbsfähigkeit. Während in den baltischen Staaten Estland (13,2 Prozent), Lettland (15,0 Prozent) und Litauen (13,3 Prozent) sehr hohe Inflationsraten gemessen wurden, war die Teuerung in Belgien mit 3,3 Prozent vergleichsweise niedrig.

ribbon Zusammenfassung
  • Im Vergleich zum Vorjahr kostete das Leben im April um 9,7 Prozent mehr. Preistreiber waren unter anderem die üblichen Verdächtigen: Energie sowie Essen und Trinken.
  • Nach EU-Standard berechnet (HVPI) belief sich die Inflation in Österreich auf 9,5 Prozent, in der Eurozone hingegen auf 7,0 Prozent. Die Preise in Österreich sind damit deutlich stärker gestiegen als im Schnitt der anderen Euroländer.
  • Die Zahlen bestätigen auch, dass auswärts Essen teuer geworden ist: "Bewirtungsdienstleistungen" verteuerten sich um 14 Prozent - Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke stiegen um 13,2 Prozent.