Budget
Zwei Milliarden Euro: Wie die Ministerien sparen müssen
Den größten Beitrag zum Sparplan leistet das Infrastrukturministerium mit fast 400 Millionen Euro. Das Wirtschafsministerium und das Sozialministerium sollen jeweils rund 300 Millionen einsparen.
Außenministerium macht nur ein Zehntel aus
Im Außenministerium wird mit 30 Millionen nur rund ein Zehntel des gesamten Betrags eingespart, wie auch das "Ö1"-Morgenjournal berichtet. Hier wird bei der Entwicklungszusammenarbeit und in der Verwaltung der Sparstift angesetzt: Die Mittel für den Auslandskatastrophenfonds (AKF) und die Austrian Development Agency (ADA) werden von 219,1 Millionen Euro im Vorjahr auf 183,6 Millionen (2025) und 148,9 Millionen (2026) gekürzt.
Zu Einsparungen komme es auch in der Verwaltung und bei Transferzahlungen. Kostenreduktionen werden unter anderem durch Kürzungen etwa bei Inseraten, Auslandspraktika oder Dienstautos erzielt.
"Können uns das einfach nicht leisten"
Aber auch strukturelle Maßnahmen werden durchgeführt. Das Familienministerium etwa rechnet den Stopp der Familienbeihilfe für Ukrainer:innen in der Grundversorgung zu den Einsparungen in der Verwaltung. So sollen ab Herbst drei Millionen Euro pro Monat eingespart werden.
In Bezug auf die Verwaltungskosten soll es auch Einsparungen bei staatsnahen Betrieben am Arbeitsmarkt, bei den Pensionen und durch das Streichen von Förderungen geben.
"Das sind schmerzliche Einsparungen. So manche dieser Aufgaben hätten weitergeführt werden sollen. Aber wir können uns diese Maßnahmen in diesem Umfang zumindest für den Moment einfach nicht mehr leisten", erklärte Finanzminister Markus Marterbauer am Dienstag bei seiner ersten Budgetrede.
Video: Die Budgetrede von Finanzminister Marterbauer
Sparen beim Bahnausbau
Das Infrastrukturministerium spart zusätzlich beim Bahnausbau: Konkret sind heuer laut Ministerium Einsparungen in Höhe von rund 300 Millonen Euro aus ÖBB-Projektverschiebungen geplant. Die restlichen 340 Millionen Euro resultieren aus "Optimierungen im Förderbereich", geringeren Ausgaben für das Klimaticket sowie Einsparungen im Personal- und Sachaufwand.
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Das Sozialministerium spart vor allem durch die Reform der Bildungskarenz: Hier kommen fast 700 Millionen Euro zusammen. Ein großer Teil davon wird aber für das Nachfolgemodell "Weiterbildungszeit" wieder ausgegeben.
Budgetrede: Wo jetzt überall gespart wird
Zusammenfassung
- Sieben Milliarden Euro wird Österreich dieses Jahr sparen müssen, wie Finanzminister Markus Marterbauer bei seiner Budgetrede am Dienstag bekannt gab.
- Auch die Ministerien sollen gemäß Doppelbudget insgesamt mehr als zwei Milliarden Euro dazu beitragen.
- Den größten Beitrag zum Sparplan leistet das Infrastrukturministerium mit fast 400 Millionen Euro.
- Das Wirtschafsministerium und das Sozialministerium sollen jeweils rund 300 Millionen einsparen.