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Budgetsanierung
Scheidung, E-Card, Klimaticket: Was alles teurer wird
Österreich ist auf Sparkurs. Seit Dienstag ist das Doppelbudget für die kommenden beiden Jahre bekannt. Finanzminister Markus Marterbauer (SPÖ) betonte, es handle sich nicht um eine "Austeritätspolitik".
Gekürzt und gespart wird trotzdem. Das hat zur Folge, dass Österreicher:innen für viele Dinge künftig tiefer in die Tasche greifen müssen.
Klimaticket
- Das Gratis-Klimaticket ab 18 Jahren wird abgeschafft.
- Eine Preiserhöhung über der Inflationsrate wird in zwei Schritten vollzogen - und zwar in zwei Schritten. Ab 1. August kostet das Klimaticket für ganz Österreich 1.300 statt bisher 1.095 Euro (ermäßigt 975 statt 821 Euro). Ab 1. Jänner klettert der Preis dann auf 1.400 Euro (ermäßigt 1.050 Euro).
E-Card
- Die E-Card-Servicegebühr steigt beinahe um das Doppelte von 13,80 auf 25 Euro.
- Außerdem wird sie auf Pensionisten ausgeweitet. Bis dato war diese Gruppe davon ausgenommen.
Reisepass, Führerschein und andere Dokumente
- Die Gebührensätze für Dokumente wie Reisepass, Führerschein und Personalausweis sollen um die Inflation seit der letzten vollständigen Gebührenvalorisierung im Jahr 2011 erhöht werden. Das bedeutet eine Steigerung um insgesamt 48,2 Prozent bedeutet. Schlagend wird diese Erhöhung ab 1. Juli.
- Die Ausstellung eines Reisepasses kostet dann nicht mehr wie bisher 75,90, sondern 112 Euro.
- Die Kosten für den Führerschein klettern von 60,50 auf 90,00 Euro.
- Für die Ausstellung eines Personalausweises muss man künftig 91,00 statt 61,50 Euro hinblättern.
Namensänderung und Staatsbürgerschaft
- Will man künftig seinen Namen ändern, muss man nun 567,00 Euro statt wie bisher 382,60 entrichten.
- Für einen Antrag auf Verleihung der Staatsbürgerschaft bezahlt man nunmehr 163 statt 125,60 Euro.
- Die Ausstellung einer Waffenbesitzkarte verteuert sich von 74,40 auf 110 Euro, der Waffenpass von 118,40 auf 175.
- Angepasst werden auch die Konsulargebühren.
Wetten und Rauchen
- Bei der Tabaksteuer werden steuerliche Anpassungen vorgenommen, was auch für Tabak zum Erhitzen gilt.
- Ebenfalls angehoben wurde die Wettgebühr im April von zwei auf fünf Prozent.
Photovoltaikmodule
- Auch für die Anschaffung und Installation von Photovoltaikmodulen muss man seit April mehr Geld in die Hand nehmen. Da lief nämlich die Umsatzsteuerbefreiung aus.
E-Autos
- Gefallen ist mit April auch die Befreiung für Elektro-Kfz von der motorbezogenen Versicherungssteuer. Diese orientiert sich jetzt am durchschnittlichen Steuerniveau von Pkw mit Verbrennungsmotor.
Gerichtsgebühren
- Gerichtsgebühren stiegen mit April um 23 Prozent.
- Betroffen sind die festen Gebührensätze wie etwa Pauschalgebühren in zivilgerichtlichen Verfahren bis zu einer Bemessungsgrundlage von 350.000 Euro, Gebühren für einvernehmliche Scheidungen, Eintragungs- und Eingabegebühren in Firmenbuchsachen, Gebühren für Grundbuchauszüge oder die Gebühren für Firmenbuchabfragen.
- Eingaben beim Verfassungs- bzw. Verwaltungsgerichtshof verteuern sich um 100 Euro auf 340.
Video: Kogler kritisiert Budgetplan
Zusammenfassung
- Das Klimaticket wird ab August 2025 in zwei Schritten deutlich teurer und kostet ab Jänner 2026 für ganz Österreich 1.400 Euro statt bisher 1.095 Euro, das Gratis-Ticket für unter 18-Jährige entfällt.
- Die E-Card-Servicegebühr steigt von 13,80 auf 25 Euro und wird künftig auch von Pensionisten bezahlt, die bisher davon ausgenommen waren.
- Reisepass, Führerschein und Personalausweis sowie zahlreiche weitere Dokumente werden ab Juli um 48,2 Prozent teurer, so kostet der Reisepass künftig 112 Euro statt 75,90 Euro.