Kogler: "Faschingstruppe" FPÖ kann man nicht ernst nehmen

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Auf die guten Umfragewerte der FPÖ gibt Vizekanzler Kogler nichts. Er ist überzeugt, dass den Österreicher:innen Naturschutz wichtig ist. Das heiße nicht, dass man ihnen mit Klima-Aktionen "am Arsch" gehen müsse, sagt er im PULS 24 Interview. Es müsse möglich sein, sein Schnitzel auch ohne Ausbeutung von Bauern und Tierqual zu bekommen. Und die russische Gas-Abhängigkeit? Daran seien die Vorgängerregierungen schuld.

Seit Monaten liegt die FPÖ bei Wahlumfragen vorne. Parteichef Herbert Kickl sprach im Jänner davon, eine lange Fahndungsliste zu haben, auf der Spitzenpolitiker stehen. "Ich bin total beleidigt, dass ich nur Vierter oder Fünfter war", kommentiert das Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) bei "Heiß Umfehdet". "Aber im Ernst: Diese Faschingstruppe kann man ja nicht ernst nehmen."

Umfragen unwichtig?

Kickl, "dem blauen Parteiführer und Putinfreund gehe es nur ums Niedermachen und Hass zu säen". Erst bei den Wahlen werde man sehen, ob die FPÖ die prognostizierten 30 Prozent auch wirklich bekommt. Denn hätten sich die Grünen immer auf Umfragen verlassen "würd' ich da jetzt nicht sitzen als Regierungsmitglied".

Rede er mit den Menschen, höre Kogler, wie wichtig die Grünen Kernthemen Umwelt-, Klima- und Naturschutz den Menschen sind. Nur die Grünen würden sich um diese Themen ausreichend kümmern. 

Russisches Gas? SPÖ und ÖVP schuld

Das Argument, dass die Regierung unter Beteiligung der Grünen noch kein Klimaschutzgesetz auf die Reihe gebracht hat, lässt er nicht gelten ("arbeiten daran"). An der hohen Gasabhängigkeit von Russland seien die SPÖ-ÖVP-Vorgängerregierungen schuld, die man für ihr "Wirtschaftsverbrechen" zur Verantwortung ziehen sollte. 

Die zuletzt 98 Prozent russischen Gases, die Österreich bezog, seien "Monatsschwankungen". Die absolute Menge des aus Russland bezogenen Gases sei in den vergangenen zwei Jahren zurückgegangen.

Leuten mit Klima-Aktionen nicht "am Arsch gehen"

Es könne in der Bevölkerung keine Rede von Klimaschutz-Verdrossenheit sein. "Klimaschutz-Aktionen nerven, nicht der Klimaschutz selbst." Klima-Aktionen wie die der "Letzten Generation" kann Kogler nichts abgewinnen. Man müsse Mehrheiten gewinnen, nicht Mehrheiten nerven. "Man soll nicht jenen, die in der Früh in die Arbeit fahren, auch noch am Arsch gehen."

Den Grünen wird wegen ihres Einsatzes gegen u.a. fossile Energien vorgeworfen, eine Verbotspartei zu sein. Das sieht Kogler wenig überraschend nicht so. Er ortet Verbotsparteien woanders, etwa bei der "unnötigen Debatte über Gendersternchen". Oder bei Rechtsextremen, die "Demokratie zerstören und Klimaschutz zurückfahren" wollen. Den Grünen gehe es vielmehr darum, "Wirtschaft und Umweltschutz unter einen Hut zu bringen." 

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Agrar-Industrie vs. Bauern

Bei den Bauernprotesten etwa unterscheidet Kogler zwischen Agrar-Industrie und kleinerer, familiärer Landwirtschaft. "Bäuerliche Einkommen sind unter Druck, weil große Konzerne die Bauern drücken. Da müsse man dagegenhalten" und die Förderungen anpassen. Tierschutz, Umweltschutz und ein sicheres Einkommen müssten möglich sein.

Wiener Schnitzel ohne Tierqual

"Es hilft nix, wenn wir unsere berühmten Wiener Schnitzel mit massenhaft Tierquälerei organisieren", zog er dazu den viel bemühten Vergleich des Kanzlers heran. 

ribbon Zusammenfassung
  • Auf die guten Umfragewerte der FPÖ gibt Vizekanzler Kogler nichts. Er ist überzeugt, dass den Österreicher:innen Naturschutz wichtig ist.
  • Das heiße nicht, dass man ihnen mit Klima-Aktionen "am Arsch" gehen müsse, sagt er im PULS 24 Interview.
  • Es müsse möglich sein, sein Schnitzel auch ohne Ausbeutung von Bauern und Tierqual zu bekommen.
  • Und die russische Gas-Abhängigkeit? Daran seien die Vorgängerregierungen schuld.

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