"No Kings"
Trotz landesweiter Proteste: Trump feiert bei Militärparade
Trump betrat in Begleitung seiner Frau Melania eine riesige Bühne vor dem Weißen Haus. Anschließend wurden Salutschüsse abgefeuert und die US-Nationalhymne erklang.
Rund 6.000 Soldaten, 50 Hubschrauber und 150 Panzer nahmen an dem in den USA unüblichen Spektakel teilnehmen.
Das Datum der Militärparade fällt mit Trumps 79. Geburtstag zusammen. Der US-Präsident hatte bereits in seiner ersten Amtszeit den Wunsch nach einer großen Militärparade geäußert, nachdem er in Paris die Parade zum französischen Nationalfeiertag verfolgt hatte.
Im Vorfeld der Veranstaltung sagte er, die USA könnten dabei "ein bisschen angeben". Demonstranten drohte Trump mit "sehr hartem Vorgehen", falls sie versuchen, die Veranstaltung zu stören.
Proteste gegen Trump: "No Kings"
An den landesweiten Protesten gegen Trump unter dem Motto "No Kings" ("Keine Könige") nahmen am Samstag zehntausende Menschen teil.
Die Demonstrationen fanden in der Hauptstadt Washington und hunderten weiteren US-Städten statt, darunter New York, Los Angeles, Houston und Atlanta.
Die Organisatoren hatten dazu aufgerufen, bei den größten Demonstrationen seit Trumps Amtsantritt im Jänner gegen "Autoritarismus, Milliardäre-Zuerst-Politik und die Militarisierung unserer Demokratie" zu protestieren.
Laut US-Medien verliefen die landesweiten Proteste größtenteils friedlich. In einzelnen Städten kam es jedoch zu Zusammenstößen zwischen der Polizei und den Demonstrant:innen.
Im US-Bundesstaat Utah wurde zudem ein Mensch durch Schüsse lebensgefährlich verletzt.
Das Opfer sei "mit lebensbedrohlichen Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht" worden, teilte die Polizei mit. Eine Person wurde festgenommen.
Soldaten in Los Angeles
Auch in Los Angeles gingen tausende Menschen gegen Trump auf die Straße. Die Lage heizte sich dabei aber auf: Vor einem Behördengebäude setzte die Polizei Tränengas ein, um Demonstrierende zurückzudrängen.
In der zweitgrößten US-Stadt, in der in den vergangenen Tagen massive Proteste gegen Abschiebungen illegaler Migranten vereinzelt in Gewalt eskaliert waren, waren bewaffnete Soldaten der Marineinfanterie im Einsatz.
Trump hatte den Einsatz von 700 Mitgliedern der eigentlich für Kampfeinsätze im Ausland vorgesehenen Marines in Los Angeles angeordnet, nachdem er gegen den Willen der örtlichen Behörden bereits 4.000 Soldaten der Nationalgarde in die kalifornische Metropole entsandt hatte.
Der Republikaner begründete den Schritt damit, dass die Proteste in Los Angeles gegen das von seiner Regierung angeordnete harte Vorgehen gegen Einwanderer außer Kontrolle geraten seien.
Mordanschlag auf Politiker der Demokraten
Überschattet wurde die Militärparade von dem Attentat auf Politiker der Demokratischen Partei im US-Bundesstaat Minnesota. Wie der Gouverneur von Minnesota, Tim Walz, am Samstag mitteilte, tötete ein bewaffneter Angreifer die Abgeordnete Melissa Hortman, Mitglied des Abgeordnetenhauses in dem Bundesstaat, und ihren Mann in deren Haus.
Auf ein Mitglied des Senats von Minnesota, John Hoffman, und seine Frau feuerte er demnach in deren Haus "zahlreiche Schüsse" ab, beide wurden verletzt. Die Polizei leitete eine Fahndung nach dem flüchtigen Täter ein.
Video: Image der USA hat "Kratzer bekommen"
Zusammenfassung
- US-Präsident Donald Trump hat am Samstag die umstrittene Militärparade zum 250. Jahrestag der Gründung der US-Armee eröffnet.
- Unterdessen wurde in über hundert US-Städten unter dem Motto "No Kings" gegen Trumps Politik demonstriert.