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Ukraine-Krieg

50-Tage-Ultimatum: Trump droht Putin und Russlands Verbündeten

14. Juli 2025 · Lesedauer 4 min

US-Präsident Donald Trump droht Russlands Verbündeten wie China und Indien mit Strafzöllen von bis zu 100 Prozent. Zudem kündigen die USA und die NATO "massive Waffenlieferungen" an die Ukraine an.

Die USA und die NATO haben sich auf "massive" Waffenlieferungen für die Ukraine geeinigt.

Die Vereinbarung bedeute, "dass die Ukraine ihre Hände an wirklich massive Mengen an militärischer Ausrüstung bekommen" werde, sagte NATO-Generalsekretär Mark Rutte am Montag bei einem Treffen mit US-Präsident Donald Trump in Washington.

Laut Rutte und Trump sollen US-Waffen, etwa für die Luftabwehr, von europäischen Ländern bezahlt werden. "Wir werden Waffen der Spitzenklasse herstellen und sie an die NATO liefern", sagte Trump.

Für die Kosten würden die NATO-Mitgliedsländer aufkommen und nicht der amerikanische Steuerzahler, fügt er hinzu.

Zu den gelieferten Waffen gehören Trump zufolge auch Patriot-Raketensysteme sowie -Batterien. "Es handelt sich um eine vollständige Ausstattung mit Batterien", sagt Trump auf die Frage, ob er gezielt Patriot-Flugabwehrraktensystem schicken werde. Das solle sehr bald erfolgen.

Trump stellt Russland Ultimatum

Trump drohte Handelspartnern Russlands zudem Strafzölle in Höhe von etwa 100 Prozent an.

Diese würden erhoben werden, wenn es bei den Bemühungen um ein Ende des russischen Krieges gegen die Ukraine innerhalb von 50 Tage keinen Deal gebe, sagte Trump bei dem Treffen mit Rutte im Weißen Haus.

Die USA hätten im Zusammenhang mit dem Krieg ungefähr 350 Milliarden US-Dollar ausgegeben und hätten gerne, dass er endet.

Rutte begrüßte die Ankündigungen. Neben Trump sitzend sagte er: "Wenn ich heute (Kremlchef) Wladimir Putin wäre, und ich hören würde, worüber Du sprichst - was in 50 Tagen geschehen soll - dann würde ich mir nach dieser Ankündigung überlegen, ob ich die Verhandlungen über die Ukraine nicht deutlich ernster nehmen sollte als bisher."

Für die Ukraine seien das eine wirklich großartige Nachrichten.

Trump: Bin sehr enttäuscht von Putin

Für Trump ist das ein Richtungswechsel. Er hatte lange darauf gesetzt, den Krieg mit Verhandlungen beenden zu können - und mehrfach mit Putin telefoniert.

Trump zeigte sich von Putin enttäuscht. "Wir hatten wahrscheinlich viermal einen Deal. Und dann kam der Deal nicht zustande, weil in der Nacht Bomben geworfen wurden und man sagte, wir schließen keine Deals", erklärte er mit Blick auf russische Luftangriffe und Verhandlungsbereitschaft.

Die Telefonate mit Putin seien angenehm gewesen, sagte Trump. Unmittelbar danach habe er jedoch die Ukraine mit verheerenden Bombenangriffen überzogen. "Ich will nicht sagen, dass er ein Mörder ist, aber er ist ein harter Kerl."

Video: Wende im Ukraine-Krieg? Trump schickt wieder Waffen

Selenskyj dankt Trump

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigte sich zufrieden über die neueste Welle der Unterstützung aus den USA für sein Land.

Er sei US-Präsident Donald Trump dankbar für dessen Bereitschaft, den Schutz des Lebens des ukrainischen Volkes zu unterstützen, sagte er am Abend in seiner Videobotschaft mit Blick auf ein vorangegangenes Treffen mit dem US-Sondergesandten Keith Kellogg.

Dieser Krieg dauere nur wegen Russland und Kremlchef Wladimir Putin an, so Selenskyj. "Russland versucht, den Krieg als eine neue Normalität erscheinen zu lassen und das dürfen wir niemals akzeptieren."

Selenskyj: "Damit Putin den Schmerz spürt"

Er betonte, dass Kiew dem US-Sondergesandten alle Informationen über die Lage an den Fronten und Russlands neue Offensivvorbereitungen zukommen lassen werde. "Russland hat immer noch die Mittel dazu - die Mittel, um das Leben seiner Nachbarn zu zerstören."

Aber die Welt wisse inzwischen, "wo sie zuschlagen muss, damit Putin den Schmerz spürt und Russland die Notwendigkeit verspürt, den Frieden zu suchen". Russlands Finanzmittel für den Krieg müssten definitiv gekürzt werden.

Kellogg war am Morgen zu einem mehrtägigen Besuch der Ukraine in Kiew eingetroffen. Er will sich dabei vor allem ein Bild von der aktuellen Lage machen.

Video: Flucht vor Krieg: Ukrainerin glaubt nicht mehr an Rückkehr

Zusammenfassung
  • US-Präsident Donald Trump droht Russlands Verbündeten wie China und Indien mit Strafzöllen von bis zu 100 Prozent.
  • Zudem kündigen die USA und die NATO "massive Waffenlieferungen" an die Ukraine an.