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Selenskyj in Japan, Treffen mit Biden erwartet

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist zum G7-Treffen in Japan eingetroffen.

Selenskyj landete am Samstag in einem französischen Regierungsflugzeug auf dem Flughafen in Hiroshima. Am Vortag hatte er in Saudi-Arabien bereits am Gipfeltreffen der Arabischen Liga teilgenommen. In Japan will der ukrainische Präsident am Sonntag an den Beratungen der G7-Staaten teilnehmen. Bereits am Samstag ist ein bilaterales Treffen mit US-Präsident Joe Biden geplant.

Es werde "wichtige Treffen mit Partnern und Freunden der Ukraine" geben, erklärte Selenskyj nach seiner Ankunft auf Twitter. Es gehe um "Sicherheit und verbesserte Zusammenarbeit für unseren Sieg". Ein Frieden für sein Land werde "heute näher rücken", so Selenskyj.

Treffen mit Biden erwartet

Ursprünglich sollte Selenskyj dem G7-Gipfel am Sonntag per Video zugeschaltet werden. Er reiste nun nach Hiroshima, nachdem die USA sich am Freitag erstmals offen für eine Lieferung westlicher F-16-Kampfjets an die Ukraine gezeigt hatten.

Es wird erwartet, dass Selenskyj nach der Landung am Nachmittag zunächst Biden treffen wird, um über die F-16-Lieferung zu beraten. Zum Abschluss des dreitägigen Gipfels am Sonntag wird der ukrainische Präsident an den Arbeitssitzungen teilnehmen. Es ist das erste Mal seit Beginn des russischen Angriffs am 24. Februar des vergangenen Jahres, dass Selenskyj nach Japan reist.

Die G7-Staats- und Regierungschefs berieten am zweiten Tag ihres Treffens unter anderem über das Verhältnis zu China, den Klimaschutz und die Entwicklungshilfe. China drängten die G7-Länder in einer Erklärung des Gipfels, "Druck auf Russland auszuüben", den Krieg in der Ukraine zu beenden und seine Truppen zurückzuziehen. Seit der Invasion in der Ukraine hat China die Aggression allerdings nicht einmal verurteilt, sondern Präsident Wladimir Putin Rückendeckung gegeben.

Abhängigkeit von China verringern?

Die G7-Staaten kündigten in der Gipfel-Erklärung an, ihre wirtschaftliche Abhängigkeit von China verringern zu wollen. "Wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit erfordert Risikoverringerung und Diversifizierung", hieß es. Eine Abwendung von China sei nicht geplant: "Wir werden uns nicht abkoppeln oder nach innen wenden." Die G7-Politik ziele nicht darauf ab, China zu schaden oder seinen wirtschaftlichen Fortschritt zu vereiteln. "Ein wachsendes China, das sich an die internationalen Regeln hält, wäre im Interesse der Welt."

Um nachhaltige Wirtschaftsbeziehungen zu China zu ermöglichen und das internationale Handelssystem zu stärken, will die G7-Gruppe auf faire Wettbewerbsbedingungen für ihre Unternehmen und Beschäftigte in China pochen. Auch müssten Chinas nicht marktkonforme Politik und Praktiken angesprochen werden, die die Weltwirtschaft verzerrten.

"Wir werden uns gegen schädliche Praktiken wie unrechtmäßigem Technologietransfer oder Datenoffenlegung wenden", heißt es weiter. Auch wollten sich die G7-Staaten gegen "wirtschaftliche Zwangsmaßnahmen" wappnen. Es sei zudem notwendig, bestimmte fortschrittliche Technologie zu schützen, "die benutzt werden können, unsere nationale Sicherheit zu bedrohen".

Die G7-Staaten wollten gleichwohl "konstruktive und stabile Beziehungen" zu China aufbauen. Es sei wichtig, mit China bei globalen Herausforderungen zu kooperieren - angesichts seiner Rolle in der Weltgemeinschaft und der Größe seine Wirtschaft.

Der G7-Gruppe gehören die USA, Japan, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Kanada sowie die Europäische Union an. Selenskyj war kürzlich bereits durch die europäischen G7-Staaten gereist und hatte bei Besuchen in Rom, Berlin, Paris und London um weitere Unterstützung geworben.

ribbon Zusammenfassung
  • Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist zum G7-Treffen in Japan eingetroffen.
  • Er kam am Samstag in einem französischen Regierungsflugzeug auf dem Flughafen in Hiroshima an, das ihn von Saudi-Arabien nach Japan brachte.

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