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Kickl beweist, dass er nicht geimpft ist

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Bei einer Pressekonferenz legte FPÖ-Obmann Herbert Kickl das Ergebnis eines Antikörper-Tests vor. Es soll belegen, dass er nicht geimpft ist. Die ÖVP fordert dazu "eine eidesstattliche Erklärung".

Am Freitag rückte FPÖ-Obmann Herbert Kickl mittels einer "persönlichen Erklärung" aus, "weil mir ein offenes und ehrliches Verhältnis" zu den Bürgern wichtig ist. Seine Glaubwürdigkeit sei ihm wichtig, und die Aussagen des ÖVP-nahen PR-Beraters Wolfgang Rosam - er sprach in einer davon, dass Kickl bereits geimpft sei - seien ein "Frontalangriff auf meine Glaubwürdigkeit" gewesen. Gegen Rosam wurde bereits letzte Woche eine Klage eingebracht.

Antikörpertest

Deswegen legte Kickl ein "Beweis für die Richtigkeit meiner Aussagen" vor: Ein Video von einer Blutabnahme und ein Antikörpertest samt Statement des Arztes. Ergebnis: Es gibt keinen Hinweis darauf, dass Kickl geimpft ist. Wäre er geimpft, hätte er dies auch gesagt, erklärte der FPÖ-Chef.

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ÖVP fordert "eidesstattliche Erklärung"

Die Bundes-ÖVP fordert in einer Aussendung eine "eine eidesstattliche Erklärung und eine Bestätigung durch ein öffentliches Spital und einen öffentlichen Notar". "Kickls Ausflüchte" seien "völlig unglaubwürdig", lässt Generalsekretär Axel Melchior ausrichten. "Kickl verleugnet nach wie vor die Tatsache, dass es sehr wohl von Bedeutung ist, ob ein Politiker, der pausenlos gegen die Corona-Impfung schimpft, eine Anti-Impf-Propaganda betreibt und abstruse Verschwörungstheorien verbreitet, in Wahrheit geimpft ist oder nicht", so Melchior weiter.

Jungwirth: Elfmeter für die FPÖ

Für Michael Jungwirth, stv. Chefredakteur "Kleine Zeitung", war die Aussage von Rosam ein "aufgelegter Elfmeter" für Kickl und die FPÖ vor der Oberösterreich-Wahl am Sonntag, wie er gegenüber PULS 24 sagt.

Poltern gegen die Impfung

Kickl und die FPÖ poltern seit Monaten gegen die Corona-Impfung und eine Impfpflicht durch die Hintertür. Auch die Wirksamkeit stellt besonders der FPÖ-Chef - entgegen der Expertenmeinung - infrage. "Möglicherweise ist es ein falscher Ansatz, nur das Virus zu bekämpfen. Vielleicht wäre es sinnvoller, den Wirt zu stärken", forderte Kickl "Präventionsmaßnahmen" im August.

Auf Nachfrage meinte er, es gehe dabei um die Stärkung des Immunsystems: "Es gibt viele Möglichkeiten", etwa "Vitaminpräparate", die Empfehlung, "mit Bitterstoffen zu arbeiten", sich möglichst viel an frischer Luft zu bewegen "und einen zwischenmenschlichen Umgang zu pflegen, der nicht von Angst dominiert ist".

Für seine Aussagen bezüglicher der Corona-Impfung erntete Kickl viel Kritik - nicht nur von den politischen Gegnern, sondern auch von ausgewiesenen Experten. Zum Beispiel von Christoph Wenisch, Chef der Covid-Intensivstation in Wien-Favoriten, der die Aussagen als "totalen Blödsinn" bezeichnete. Für Virologe Norbert Nowotny sind die Aussagen "leider komplett falsch"

ribbon Zusammenfassung
  • Am Freitag rückte FPÖ-Obmann Herbert Kickl mittels einer "persönlichen Erklärung" aus, um "weil mir ein offenes und ehrliches Verhältnis" zu den Bürgern wichtig ist.
  • Seine Glaubwürdigkeit sei ihm wichtig, und die Aussagen des ÖVP-nahen PR-Beraters Wolfgang Rosam - er sprach in einem davon, dass Kickl bereits geimpft sei - seien ein "Frontalangriff auf meine Glaubwürdigkeit" gewesen.
  • Deswegen legte Kickl ein "Beweis für die Richtigkeit meiner Aussagen" vor: Ein Video von einer Blutabnahme und ein Antikörpertest. Ergebnis: Es gibt keinen Hinweis darauf, dass Kickl geimpft ist.
  • Für die ÖVP reicht das nicht, sie fordert eine "eine eidesstattliche Erklärung". "Kickls Ausflüchte" seien "völlig unglaubwürdig", lässt Generalsekretär Axel Melchior ausrichten.