Doskozil oder Babler? "Schauen beide nicht wahnsinnig gut aus"

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Wer hat beim SPÖ-Parteitag die Nase vorne? Was braucht die SPÖ, um aus dem aktuellen Chaos rauszukommen? Darüber diskutieren im Newsroom LIVE Petra Stuiber und Josef Votzi.

Sowohl Stuiber als auch Votzi sehen Hans Peter Doskozil nach dem SPÖ-internen Wahlkampf in der Pole-Position. "Babler war mehr in der Defensive", analysiert Josef Votzi, Journalist und Politikberater.

Die aufgetauchten EU-kritischen Aussagen von Babler haben ihm "schon eher geschadet" glaubt Standard-Journalistin Petra Stuiber. Seine Reaktion darauf war laut Stuiber "eine verkehrte", weil er "im Kern" bei seiner EU-Kritik geblieben sei. 

Auch seinen Marxismus-Sager bei PULS 24 Infochefin Corinna Milborn "hätte er nützen können", glaubt sie. Stattdessen ruderte der Traiskirchner Bürgermeister kurze Zeit später zurück. Er hätte sagen können "was genau man damit meint" und hätte dadurch seine politischen Ansichten besser erklären können. Grundsätzlich lasse sich jedoch festhalten, dass Babler in der politischen Kommunikation "nicht sehr geschickt agiert".

Votzi stellt beiden Kandidaten kein sonderlich gutes Zeugnis aus: Sie "schauen beide nicht wahnsinnig gut aus". 

Wie links ist die SPÖ?

In einigen Fragen müsse die SPÖ am Parteitag nun Klarheit schaffen und laut Stuiber "inhaltlich ein paar Pflöcke einschlagen", um die Ausrichtung der Partei festzulegen. Etwa in der Frage, wie links die Partei sei, wie man es mit der Migration halte oder wie man zu Russland stehe.

Gerade die Frage zur Russland-Nähe würde laut Votzi zeigen, "wie zerrissen" die Partei sei. Das zeigte sich etwa, als viele SPÖ-Abgeordnete der Rede des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Nationalrat fernblieben. 

Kann Ludwig mit Doskozil?

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig stand hinter Pamela Rendi-Wagner, bis sie in der Mitgliederabstimmung verlor. Die Ansichten von Ludwig und Doskozil unterscheiden sich in mehreren zentralen Punkten. In einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin "profil" sprach Ludwig über den Burgenländer. "Er will mit Hans Peter Doskozil als SPÖ Chef eigentlich nicht arbeiten", meint Votzi. 

"Einigkeit und Versöhnung nach zwei Gesprächen sieht anders aus", stimmt dem auch Stuiber zu. Dennoch habe Ludwig Erfahrungen mit einer zerstrittenen Sozialdemokratie. Er selbst wurde nach einer Kampfabstimmung zum Chef der Wiener SPÖ. Damals habe es Ludwig "schon gut geschafft, die Partei danach zu einen", findet Stuiber. 

Alle Informationen zum SPÖ-Parteitag gibt es im Liveblog und ab 9.00 Uhr in einer Sondersendung auf PULS 24.

ribbon Zusammenfassung
  • Wer hat beim SPÖ-Parteitag die Nase vorne? Was braucht die SPÖ, um aus dem aktuellen Chaos rauszukommen? Darüber diskutieren im Newsroom LIVE Petra Stuiber und Josef Votzi.
  • Votzi stellt beiden Kandidaten kein sonderlich gutes Zeugnis aus: Sie "schauen beide nicht wahnsinnig gut aus". 

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