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Was sich ändert

Ampelsystem: Neues Reiseinfo-System des Außenministeriums

Heute, 10:55 · Lesedauer 3 min

Das Außenministerium stellt mit 1. Oktober sein System der Reiseinformationen um: Wie in vielen anderen Ländern wird es künftig ein "Ampelsystem" mit vier Stufen geben statt der bisherigen sechs.

Neu ist auch, dass regionale Unterschiede innerhalb einzelner Staaten mittels Landkarten ausgewiesen werden. Ein Beispiel dafür ist Ägypten, wo es gelbe, orange und rote Regionen gibt. Zudem sollen Roaming-SMS künftig die Kontaktdaten der zuständigen Botschaft enthalten.

"Verständlich für die Reisenden"

Unverändert erhalten bleiben die Stufen "guter Sicherheitsstandard" (1) und "Sicherheitsrisiko" (2), die künftig grün bzw. gelb leuchten werden. Die weiteren, bisherigen vier Stufen werden paarweise zusammengefasst, und zwar zu "Hohes Sicherheitsrisiko" (3) und "Reisewarnung" (4) in den Farben Orange bzw. Rot.

Bisher hatte das Außenministerium das hohe Sicherheitsrisiko mit zwei Stufen ausgewiesen, je nachdem ob es nur für eine Region oder das ganze Land galt. Die beiden höchsten Stufen waren die partielle Reisewarnung für eine Region sowie die Reisewarnung für das ganze Land.

Inhaltlich bleibe "alles beim Alten, aber es wird verständlich für die Bürgerin und den Bürger, für die Reisende und den Reisenden", sagte die Leiterin des Bürgerservice im Außenministerium, Karin Fichtinger. Sie bestätigte, dass sich die einzelnen Bewertungen im Zuge der Umstellung nicht verändern. "Wir übernehmen alles eins zu eins textlicher Natur", betonte sie.

Neues Ampelsystem für Auslandsreisen =Apa/BMEIA

Stärkere Nuancierung auf Überblickskarte

Auf der Überblickskarte soll es aber weiterhin eine stärkere Nuancierung geben, sagte Fichtinger. "Für die Reisebranche ist es unangenehm, wenn ein Land wie Ägypten plötzlich rot ist. Deshalb haben wir uns entschieden, die Weltkarte so zu belassen, damit klar ist, es ist anders zu behandeln als zum Beispiel Libyen", erläuterte die Spitzendiplomatin mit Blick auf das nordafrikanische Nachbarland Ägyptens, für das eine landesweite Reisewarnung gilt.

Darüber hinaus wird in Detailkarten ausgewiesen, welche Stufen für einzelne Landesteile gelten. Im Fall Ägyptens gilt eine Reisewarnung für die Grenzregion zu Libyen und den Norden der Sinaihalbinsel, hohes Sicherheitsrisiko für den Rest der Halbinsel und Sicherheitsrisiko für die übrigen Teile des Landes.

Fichtinger betonte zugleich, dass die Darstellungen nur Informationszwecken dienen, rechtliche Ansprüche könnten Reisende unter Berufung darauf nicht geltend machen.

Roaming-SMS enthalten Kontaktdaten der Botschaft

Bis zu den Herbstferien soll es zudem ein weiteres Service des Außenministeriums geben, und zwar eine SMS-Benachrichtigung mit der Telefonnummer der zuständigen österreichischen Botschaft bei Auslandsreisen. Konkret sollen die Mobilfunkanbieter ihre bei der Einwahl ein fremdes Netz automatisch verschickten Roaminginfo-SMS um die entsprechenden Angaben ergänzen. "Wir hoffen, dass das für den Reisenden ein zusätzliches Service ist", sagte Fichtinger.

Das Außenministerium warb zudem neuerlich für die Reiseregistrierung bei Auslandsreisen, die über die Website http://auslandsregistrierung.bmeia.gv.at oder die Handy-App "Auslandsservice" möglich ist. Reisende würden dem Ministerium so helfen, "dass wir ihnen helfen können", betonte der Leiter der Presseabteilung des BMEIA, Clemens Mantl.

Zusammenfassung
  • Das Außenministerium stellt ab 1. Oktober auf ein vierstufiges Ampelsystem für Reiseinformationen um, das regionale Unterschiede wie in Ägypten künftig per Landkarte ausweist.
  • Die inhaltlichen Bewertungen bleiben laut Karin Fichtinger unverändert, aber die Darstellung wird verständlicher; jährlich gibt es bis zu 600 Änderungen und eine doppelte Überprüfung pro Land.
  • Bis zu den Herbstferien werden Roaming-SMS die Kontaktdaten der zuständigen Botschaft enthalten, und die Reiseinformationen verzeichnen über fünf Millionen Zugriffe pro Jahr.