APA/EVA MANHART

Ex-BZÖ-Politiker Grosz darf nicht SPÖ-Chef werden

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Der ehemalige BZÖ-Politiker und Präsidentschaftskandidat Gerald Grosz wollte nach eigenen Angaben SPÖ-Mitglied werden, um als Partei-Chef zu kandidieren. Die SPÖ fand das nicht so lustig und lehnte ihn ab. Er müsste sich von seiner Vergangenheit distanzieren.

Der Machtkampf in der SPÖ wurde am Freitag um eine skurrile Facette reicher. Laut APA wollte auch Gerald Grosz Parteichef werden. Der ehemalige BZÖler Grosz hatte bei der Präsidentschaftswahl im vergangenen Jahr immerhin 5,57 Prozent erhalten. Zuletzt war er Redner beim "politischen Aschermittwoch" der rechtspopulistischen "Alternative für Deutschland" (AfD).

Nun wollte er sich aber einer anderen Partei zu wenden: "Ich bin mit heutigem Tag, 24.3.2022, Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Österreichs geworden und darf hiermit mitteilen, dass ich mich um das Amt des Bundesparteivorsitzenden der SPÖ bewerbe!", heißt es in einem Schreiben an die SPÖ. Die Partei lehnte ihn aber ab. Grosz repräsentiert das Gegenteil der Grundsätze der Sozialdemokratie", hieß es aber aus der Partei zur APA.

Grosz hatte davor in einem Video, das Freitagvormittag online ging, ausgerichtet: "Ich habe die vielfältigen Angebote für eine Teilnahme bei 'Dancing Stars', dem 'Dschungelcamp', 'Teenager werden Mütter' ausgeschlagen und gebe hiermit voller Freude und mit bebender Stimme eines in der Wolle gefärbten Sozis bekannt, bei der sozialdemokratischen Ausgabe von 'Mein potschertes Leben' teilnehmen zu wollen."

"Hört die Signale, auf zum letzten Gefecht"

Nicht ging es auch weiter. Grosz machte sich lustig über "die Lückenfüller der 1. Mai Aufmärsche, die ausgefressenen, behäbigen und aufgedunsenen Schnitzelgesichter, die linksversifften Gutmenschen, die toleranzbewegten Genderisten" und so weiter. "Genossinnen und Genossen, hört die Signale, auf zum letzten Gefecht, der Untergang ist nahe, mein Eintreten somit echt", meint er und schließt ab mit dem traditionellen Gruß: "Freundschaft!" Die SPÖ fand das wohl nicht so lustig.

SPÖ stellt Bedingungen

Nach der Ablehnung kündigte Grosz an, seine Katze Chou-Chou als SPÖ-Mitglied anmelden zu wollen, damit diese für den Vorsitz kandidiert. "Am Parteitag gibt's dann ein großes Miau." Die SPÖ Steiermark formulierte Bedingungen an Grosz:  "Sollten Sie sich tatsächlich von Ihrer politischen Vergangenheit distanzieren wollen und ihre bisherigen ideologischen Überzeugungen überdacht haben, lade ich Sie gerne im Laufe der nächsten Wochen zu einem persönlichen Gespräch zu mir in die Landesorganisation der SPÖ Steiermark ein, um uns dies glaubhaft darzulegen", schrieb ihm Landesgeschäftsführer Florian Seifter. "Sollten Sie Ihren Antrag auf Beitritt danach noch aufrecht erhalten, werden wir jene Gremien damit befassen, die darüber zu entscheiden haben."

Weitere Kandidaten möglich

Von 24. April bis 10. Mai können SPÖ-Mitglieder über die Parteiführung abstimmen. Die endgültige Entscheidung soll ein Sonderparteitag am 3. Juni bringen. Dem vorangegangen waren schon seit längerem andauernde Querelen zwischen Parteichefin Rendi-Wagner und Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil. Wer bis Freitag Parteimitglied wird, darf abstimmen. Die SPÖ betonte aber, dass sie jeden neuen Antrag individuell überprüfen wolle.

ribbon Zusammenfassung
  • Der ehemalige BZÖ-Politiker und Präsidentschaftskandidat Gerald Grosz wollte nach eigenen Angaben SPÖ-Mitglied werden, um als Partei-Chef zu kandidieren.
  • Die SPÖ fand das nicht so lustig und lehnte ihn ab.

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