Haider: "Doskozil wird in fünf Jahren von vielen ein Dankeschön bekommen"

0

Soll es eine Stichwahl der SPÖ-Mitgliederbefragung geben? Geht es nach dem Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler dann auf jeden Fall. Ida Metzger, Journalistin bei der "Kronen Zeitung", zeigt sich wenig begeistert von dieser Idee. Das Hinauszögern einer Entscheidung um die SPÖ-Spitze bringe nur der ÖVP und FPÖ etwas.

Hans Peter Doskozil hat die SPÖ-Mitgliederbefragung mit 33,7 Prozent gewonnen. Auf den burgenländischen Landeshauptmann folgt der Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler mit 31,5 Prozent. Den letzten Platz bei der Befragung machte die derzeitige SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner mit 31,4 Prozent.

Für Intendant und Showmaster Alfons Haider ist der Gewinner des Tages die SPÖ: "Wenn das ein halbes Jahr später wäre, wären wir schon im Wahlkampf". Jeder Tag, der jetzt dazwischen liege und eine Entscheidung bringe, sei wichtig für die Partei.

Der Entertainer ist überzeugt: "Doskozil wird in fünf Jahren von vielen Genossen ein Dankeschön bekommen, dass es jetzt schon passiert. Nichts wäre schlimmer gewesen, wenn es so wie bisher weitergegangen wäre".

Metzger: Verschiebung des Parteitages "unzumutbar und unvorstellbar"

Nach der Bekanntgabe des Ergebnisses forderte der Bürgermeister aus Niederösterreich eine Stichwahl. "Krone"-Journalistin Ida Metzger glaubt, dass eine Stichwahl der Partei nicht guttun würde: Das "wäre ein Super-GAU für die SPÖ". Um jetzt noch eine Stichwahl durchzuführen, müsste man den Parteitag am 3. Juni in Linz verschieben und dann würde das ganze "Tohuwabohu" weitergehen.

Metzger glaubt, dass jetzt "ein paar SPÖ-Granden" wie ÖGB-Chef Wolfgang Katzian, SPÖ-Sozialsprecher Josef Muchitsch, aber auch ein Michel Ludwig, Bürgermeister von Wien, an Babler herantreten müssen, um zu sagen "schaut, dass ihr euch zusammenspannts, du und der Hans Peter Doskozil und machts, weiß ich nicht, eine Doppelspitze - wie auch immer deren Version aussehen möchte, dass müssen sich die zwei ausmachen - und führt ihr die Partei in die Zukunft. Das muss jetzt ein Ende haben".

Babler will Parteitag verschieben?

Die Journalistin erzählt, dass sie Babler auf die geforderte Stichwahl und der damit verbunden Parteitag-Verschiebung angesprochen habe. Dieser habe lediglich gemeint: "Ja, das müsste so sein". Metzger hält das für "unrealistisch und unzumutbar".

Ähnlich sieht es Haider. Den Parteitag zu verschieben, um dann Wochen auf ein Ergebnis zu warten, "das ist doch bitte ein Kasperltheater". Laut einer Kolumne der deutschen "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" habe die heimische Politik schon die Kabarettisten überholt und "das wirkt auf Menschen auch so", sagt Haider.

SPÖ-Chaos lasse FPÖ und ÖVP jubeln

Würde man den Kampf um die SPÖ-Spitze noch weiter in die Länge ziehen, dann würden nur FPÖ und ÖVP jubeln. "Es wäre g'scheiter, die zwei hauen sich auf ein Packerl und raufen sich zusammen und es ist endlich Ruhe." Die beiden Männer sollen sich auf die Nationalratswahl konzentrieren, dann hätten sie "gemeinsam zwei Drittel".

Dass bisher kein Angebot einer Zusammenarbeit vorliegt, liege am heutigen Sieger, so der Journalist, Autor und SPÖ-Kenner Peter Pelinka. Doskozil müsse Babler ein spannendes Angebot machen. Von Metzgers "wird er ja machen" zeigt sich Pelinka nicht überzeugt und antwortete nur mit einem tiefen "Ufff".

ribbon Zusammenfassung
  • Soll es eine Stichwahl der SPÖ-Mitgliederbefragung geben? Geht es nach dem Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler dann auf jeden Fall.
  • Ida Metzger, Journalistin bei der "Kronen Zeitung", zeigt sich nur wenig begeistert von dieser Idee.
  • Das Hinauszögern einer Entscheidung um die SPÖ-Spitze bringe nur der ÖVP und FPÖ etwas.
  • Für Intendant und Showmaster Alfons Haider ist der Gewinner des Tages die SPÖ.
  • Der Entertainer ist überzeugt: "Doskozil wird in fünf Jahren von vielen Genossen ein Dankeschön bekommen".