Kritik an Televoting
JJ wünscht sich Song Contest ohne Israel
"Ich würde mir wünschen, dass der Eurovision Song Contest nächstes Jahr in Wien stattfindet und ohne Israel", sagte der 24-jährige Countertenor im Interview mit der Zeitung "El País".
"Ich bin sehr enttäuscht, dass Russland zwar ausgeschlossen wurde, aber Israel immer noch dabei ist", sagte JJ alias Johannes Pietsch auch im Videointerview mit dem spanischen Medium "ABC". Er bezog sich damit auf Israels Krieg im Gazastreifen. Diese Entscheidung obliege aber nicht ihm oder den Teilnehmern, sondern der Europäischen Rundfunkunion EBU, die den Song Contest ausrichtet.
Kritik an Televoting
"Es sollte mehr Transparenz beim Televoting geben. Dieses Jahr war alles sehr seltsam", forderte JJ weiters. Mehrere nationale Rundfunkanstalten - darunter auch der spanische RTVE - hatten Kritik am Televoting geäußert.
Im "ABC"-Videointerview sagt er weiter: "Vielleicht wird es nächstes Jahr fairer allen gegenüber und vielleicht wird das Televoting nächstes Jahr auch genauer kontrolliert - ohne Werbeeinschaltungen oder ähnlichem."
Israels Teilnehmerin Yuval Raphael, sie ist eine Überlebende des Hamas-Massakers am Nova-Musikfestival am 7. Oktober 2023, hatte beim Televoting im Gegensatz zum Jury-Voting überraschend stark abgeschnitten und landete insgesamt auf dem zweiten Platz hinter JJ.
Israel warb prominent für Kandidatin
Israel hatte während des Song Contests viel Werbung für seine Teilnehmerin betrieben. So gab es am Times Square in New York riesige Werbetafeln. Beim Halbfinale wurde zudem TV-Werbung mit einem Votingaufruf geschaltet.
Israel hat zudem offen zugegeben, über seine Botschaften in anderen Ländern gezielt für das Abstimmen zugunsten Israels zu werben.
-
Mehr lesen: ESC: Kritik an Publikumsvoting wegen Israel
Verboten ist das alles nicht, aber kein anderes Land tut dies. Das hatte für reichlich Kritik gesorgt. Der Vorwurf ist, dass Israel den Song Contest politisch instrumentalisieren wolle.
ESC: Ausschluss Israels gefordert
Zusammenfassung
- In einem Interview mit der spanischen Zeitung "El País" hat der österreichische Song-Contest-Gewinner JJ sich für den Ausschluss Israels vom Song Contest 2026 ausgesprochen.
- Das begründete er mit Israels Krieg im Gaza-Streifen und mit der Kritik am Televoting.
- Israel hatte als einziges Land mit großem Aufwand für seine Teilnehmerin geworben.