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Song Contest

Babler nimmt JJ in Schutz: Sager "nicht geschickt, aber..."

28. Mai 2025 · Lesedauer 2 min

Österreichs Vizekanzler und Kulturminister Andreas Babler (SPÖ) hat sich am Mittwoch zu dem Eklat um Song-Contest-Gewinner JJ geäußert. Dessen Sager sei "nicht geschickt" gewesen, dennoch nimmt er JJ in Schutz.

Diese seien zwar "zu pauschal, undifferenziert und nicht geschickt" gewesen, sagte er bei einer Pressekonferenz im Rahmen der Landeskulturreferententagung im Tiroler Erl. 

Man dürfe aber auch nicht schweigen, "wenn wir sehen, was mit der palästinensischen Zivilbevölkerung passiert".

"Es soll auch laute politische Stimmen aus der Kultur geben", hielt der SPÖ-Chef in seiner ersten Reaktion auf die Aussagen JJs grundsätzlich fest. Babler beobachtete indes, dass die "Stimmen mehr werden, die nicht schweigen". 

Babler nimmt JJ in Schutz

Nicht einverstanden zeigte sich der Vizekanzler offenbar mit den teils heftigen politischen Reaktionen, die JJs Äußerungen ausgelöst hatten - auch nach einem zweiten, relativierenden Statement. 

Für Babler müsse darüber nachgedacht werden, wie das "Feuer" auch nach JJs Erklärung "noch so aufrecht" erhalten worden sei, nahm er den Künstler in Schutz.

Der Sänger meinte, es tue ihm leid, falls er "missverstanden" wurde. Er kritisiere die israelische Regierung zwar, verurteile aber Gewalt auf der ganzen Welt. 

Zuvor hatte sich der 24-Jährige gegen eine Teilnahme Israels im kommenden Jahr ausgesprochen und einen Vergleich mit Russland gezogen, beide Länder seien Aggressoren. Dies hatte sowohl national als auch international für (mediale) Empörung gesorgt.

Bezüglich des nächstjährigen Song Contest-Austragungsortes hielt sich der Vizekanzler indes weiter bedeckt. Er wolle "keine persönliche Wertung" abgeben. Schließlich gebe es dafür "ein objektives Auswahlverfahren". Neben der Bundeshauptstadt Wien hatten sich auch Innsbruck oder Graz in Stellung gebracht.

Israel-Kritik in Babler-Posting

In einem Posting auf der Social-Media-Plattform X (ehemals Twitter) hatte Babler am Mittwoch Kritik an der israelischen Regierung geäußert. Er appelierte an die internationale Gemeinschaft, "nicht länger wegzuschauen". 

Video: ESC-Sieger JJ nach Israel-Sager unter Druck

Zusammenfassung
  • Österreichs Vizekanzler Andreas Babler (SPÖ) nannte die israelkritischen Aussagen des 24-jährigen ESC-Gewinners JJ "zu pauschal, undifferenziert und nicht geschickt", betonte aber die Bedeutung politischer Stimmen aus der Kultur.
  • JJ hatte sich gegen eine Teilnahme Israels am nächsten Song Contest ausgesprochen und einen Vergleich mit Russland gezogen, was national und international für Empörung sorgte.
  • Zum Austragungsort des nächsten Song Contests gab Babler keine Wertung ab und verwies auf das objektive Auswahlverfahren, wobei sich Wien, Innsbruck und Graz beworben haben.