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Nach Israel-Aussage

Van der Bellen nach Eklat um ESC-Sieger JJ: "Bin dagegen..."

Heute, 10:24 · Lesedauer 2 min

Österreichs ESC-Gewinner JJ hatte sich im Interview mit einer spanischen Zeitung für den Ausschluss von Israel vom ESC ausgesprochen. Die Aufregung um den Sager war groß, nun hat sich auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen zu Wort gemeldet.

"Ich würde mir wünschen, dass der Eurovision Song Contest nächstes Jahr in Wien stattfindet und ohne Israel", hatte der 24-jährige Johannes Pietsch alias JJ im Interview mit der Zeitung "El País" gesagt. Grund für seinen Appell ist der Krieg im Gazastreifen sowie Kritik am Zuschauervoting beim Song Contest, das Israel letztlich den zweiten Platz verschaffte.

"Ich bin sehr enttäuscht, dass Russland zwar ausgeschlossen wurde, aber Israel immer noch dabei ist", erklärte er auch im Videointerview mit dem spanischen Medium "ABC". Beide seien "Aggressoren". Auf APA-Nachfrage hatte JJ seine Aussagen später relativiert: "Es tut mir leid, falls meine Worte missverstanden wurden." Er werde sich in der Causa nicht mehr äußern. 

Van der Bellen gegen Pauschalurteile

Nun hat sich allerdings Bundespräsident Alexander Van der Bellen zu Wort gemeldet. In einem Statement, das der "Krone" vorliegt, sagte das heimische Staatsoberhaupt: "Ich bin dagegen, eine Einzelperson bzw. einen Künstler für das Verhalten einer Regierung verantwortlich zu machen."

Gleichzeitig müsse zwischen einer "unverrückbaren Haltung zum Staat Israel" und der Kritik an der "aktuellen Regierung Netanjahu speziell im Fall Gaza" unterschieden werden.

Van der Bellen spricht sich damit gegen Pauschalurteile aus, auch über ESC-Sieger JJ.

Bereits am Donnerstag hagelte es harte Kritik an Pietsch. Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner verordnete dem 24-Jährigen etwa eine "Geschichtslektion", er sei "offenbar politisch gefährlich schlecht beraten".

Video: JJ unter Druck wegen Israel-Aussage unter Druck

Zusammenfassung
  • Österreichs ESC-Gewinner JJ hatte sich im Interview mit einer spanischen Zeitung für den Ausschluss von Israel vom ESC ausgesprochen.
  • Die Aufregung um den Sager war groß, nun hat sich auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen zu Wort gemeldet.
  • Er verwehrt sich gegen Pauschalurteile.