APA/APA/AFP/JOE KLAMAR

Eklat um ESC-Sieger

Israel-Aussage: Geisel-Familien fordern JJ zum Gespräch auf

29. Mai 2025 · Lesedauer 2 min

Die Geschwister der beiden israelischen Hamas-Geiseln Evyatar David und Guy Gilboa-Dalal fordern ESC-Sieger JJ zu einem Gespräch auf. Der Sänger hatte sich für den Ausschluss Israels vom Bewerb ausgesprochen.

Bereits in der Vorwoche hatten sich die Angehörigen der seit über 600 Tagen in Geiselhaft befindlichen jungen Männer in einem Brief an den 24-jährigen Sänger gewandt. Nun erneuerte man in einem Video den Aufruf zum Dialog.

Gal und Gaya Gilboa-Dalal sowie Yeela und Ilay David hatten anlässlich eines Besuches in Wien JJ nach seinen Aussagen einen Brief geschrieben, der aber laut Anwalt Daniel Kapp, der sich für die Geiselfamilien engagiert, unbeantwortet blieb. 

https://x.com/DanielKapp/status/1927702319618986154

Am heutigen Donnerstag sind die Israelis nun aus Wien abgereist, erneuerten aber in einem via X verbreiteten Video ihre Bereitschaft zum Dialog.

"Versteck dich nicht", fordert darin Ilay David den Sänger in direkter Ansprache auf: "Wir wollen dir helfen, die Situation im Nahen Osten vielleicht besser zu verstehen." Und Gal Gilboa-Dalal fügt hinzu: "Musik sollte Menschen zusammenbringen, statt sie zu spalten."

Eklat nach Israel-Sager

JJ, der mit seinem Song "Wasted Love" in Basel den Eurovision Song Contest gewann und damit den größten Musikbewerb der Welt für 2026 nach Österreich holte, hatte zuvor in einem Interview mit der spanischen Zeitung "El Pais" unter anderem gemeint: "Ich bin sehr enttäuscht, dass Russland ausgeschlossen wurde und Israel nicht." 

Beide Staaten seien Aggressoren. Er hoffe deshalb auf einen ESC 2026 ohne Israel. Diese Aussagen hatten landesweit für Empörung gesorgt. Auf APA-Nachfrage hatte JJ seine Aussagen später relativiert: "Es tut mir leid, falls meine Worte missverstanden wurden." Er werde sich in der Causa nicht mehr äußern. 

Video - Bruder von israelischer Geisel: "Er kämpft und versucht, bei Verstand zu bleiben"

Zusammenfassung
  • Bereits in der Vorwoche hatten die Angehörigen einen Brief an JJ geschrieben, der unbeantwortet blieb.
  • Nun erneuerten sie ihren Dialogaufruf in einem Video, das am Donnerstag auf X veröffentlicht wurde.
  • JJ hatte zuvor in einem Interview mit der spanischen Zeitung "El Pais" erklärt, er sei enttäuscht, dass Russland ausgeschlossen wurde und Israel nicht, und hoffe auf einen ESC 2026 ohne Israel, was österreichweit für Empörung sorgte.