ESC 2026

"Kein PR-Gag": Oberwart und Wels wollen ESC zu sich holen

Heute, 15:12 · Lesedauer 3 min

Sowohl Oberwart im Südburgenland, als auch Wels in Oberösterreich haben ihr Interesse bekundet, beim Eurovision Songcontest 2026 als Gastgeberstadt zu fungieren. PULS 24 war in beiden Städten vor Ort und ging der Frage nach, welche Motivation hinter den Bewerbungen steckt.

Oberwart ist die drittgrößte Stadt des Burgenlands und möchte 2026 den Eurovision Song Contest ausrichten. Geht es nach dem Bürgermeister der Stadt, soll nach der Starnacht am Neusiedlersee das nächste Großereignis ins Burgenland geholt werden. "Wir sind eine sehr offene Stadt, wir sind die Stadt der Vielfalt", betont der ÖVP-Bürgermeister Georg Rosner im Gespräch mit PULS 24.

Stattfinden soll das Event, wenn es nach der Stadtregierung geht, im Messezentrum Oberwart. Hier fanden bisher Flohmärkte, Schulbälle und der Musikantenstadl statt. Platz war hier bei vergangenen Veranstaltungen für 4.000 Menschen.

Dass der Songcontest hier 2026 ausgetragen wird, gilt dennoch als eher unwahrscheinlich. Es gibt keinen Bahnhof und nur ein einziges Hotel. Auch die finanzielle Lage der 8.000 Einwohner Stadt würde kräftige Unterstützung von Bund und Land voraussetzen. "Ich glaube, dass hier alle zusammenhelfen müssten" meint der Bürgermeister im Gespräch.

Eine neue Messehalle für Wels

Ein wenig anderes sind die Voraussetzungen in Wels. Hier wird aktuell die neue Messehalle für rund 30 Millionen Euro gebaut. Die soll im März 2026 fertig werden, also pünktlich zum Eurovision Song Contest. Der Welser FPÖ-Vizebürgermeister Gerhard Kroiß sieht in Wels den perfekten Standort.

"Wels liegt geografisch mitten im Herzen von Europa. Wir sind perfekt angebunden, mit der Bahn, ans Straßennetz, der Flughafen Linz ist in 20 Minuten erreichbar" erklärt Kroiß im Gespräch mit PULS 24. Wels möchte sich für den Eurovision Song Contest gemeinsam mit Linz bewerben, um die logistischen Voraussetzungen besser erfüllen zu können.

https://x.com/MichaelBonvalot/status/1924518458005282923

Kritik an der oberösterreichischen Bewerbung gibt es in den sozialen Netzwerken. Der Journalist Michael Bonvalot kritisiert die freiheitliche Stadt- und Landesregierung. Die Partei würde regelmäßig gegen queere Menschen und gegen solche mit Migrationsgeschichte hetzen. Im Falle des ESC würde sie von deren Erfolg profitieren wollen.

Die Chancen von Oberwart und Wels stehen gegenüber Städten wie Wien oder Innsbruck aus rein logistischer Sicht sowieso schlecht. Eine Entscheidung, wo der Songcontest 2026 stattfinden wird, wurde allerdings noch nicht gefällt. Die endgültige Entscheidung zugunsten Wiens als Austragungsort nach dem Sieg von Conchita Wurst fiel erst am 6. August 2014.

Nachgefragt bei: Arabella Kiesbauer

Zusammenfassung
  • Oberwart im Burgenland und Wels in Oberösterreich haben sich offiziell als Austragungsorte für den Eurovision Song Contest 2026 beworben.
  • Der Oberwarter Bürgermeister Georg Rosner (ÖVP) hebt hervor, dass seine Stadt als "Stadt der Vielfalt" offen für Großereignisse wie den ESC ist.
  • In Wels wird momentan eine neue Eventhalle gebaut.
  • Die oberösterreichische FPÖ-Regierung wird dafür kritisiert, gegen queere Menschen zu hetzen, allerdings sehr wohl aus dem Song Contest Profit schlagen zu wollen.