Massive Störung: Facebook, Whatsapp und Instagram für Stunden nicht erreichbar

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Am Montagabend waren diverse Plattformen des US-Unternehmens Facebook offline – darunter die Foto-App Instagram, der Messenger Whatsapp und auch Facebook selbst.

Bei einem ungewöhnlich großen Ausfall sind am Montag gleich mehrere Dienste des Facebook-Konzerns auf breiter Front vom Netz gegangen. Neben Facebook waren auch der Chatdienst WhatsApp und die Foto-App Instagram für viele Nutzer nicht zu erreichen.

"Wir haben Netzwerk-Probleme", teilte Facebook-Technologiechef Mike Schroepfer auf Twitter mit. Vier Stunden nach Beginn des Ausfalls arbeitete das Netzwerk immer noch daran, die Dienste wieder in Gang zu bringen.

Problem beim DNS-Service

Ursachen für die Probleme wurden zunächst nicht genannt. Für einige Web-Experten sah es nach einem Problem mit dem DNS-Service aus. Dieser Dienst sorgt unter anderem dafür, dass mit Buchstaben eingetippte Website-Namen in die IP-Adressen übersetzt werden, damit diese angesteuert werden können.

Laut einigen Experten verschwanden die DNS-Einträge der Facebook-Dienste aus dem Service, der den Datenverkehr steuert - damit waren sie sozusagen unsichtbar für die Netzinfrastruktur. Der Technik-Chef des Cloud-Dienstleisters Cloudflare, John Graham-Cumming, verwies darauf, dass Nutzer und auch Software weiterhin versuchten, Facebook-Dienste anzusteuern. Das sorge für einen massiven Anstieg der Auslastung anderer DNS-Dienste, schrieb er bei Twitter.

Whatsapp-Nachrichten können weder verschickt noch empfangen werden, ebenso verhält es sich auf Facebook. Instagram-Nutzer haben Probleme beim Laden von Feeds und Stories. 

Den Grund für die Störung hat Mutterkonzern Facebook bisher noch nicht bekannt gegeben bzw. bestätigt. Ein Facebook-Sprecher entschuldigte sich via Twitter und versicherte, dass das Online-Netzwerk an der Entstörung arbeite.

Cyberattacke unwahrscheinlich

Zwei namentlich nicht genannte IT-Sicherheitsexperten von Facebook sagten der "New York Times", eine Cyberattacke als Auslöser der Probleme erscheine unwahrscheinlich. Denn die Technologie hinter den einzelnen Apps des Konzerns sei zu unterschiedlich, um sie mit einer Cyberattacke alle gleichzeitig offline zu bringen. Der Zeitung zufolge fiel auch das interne Kommunikationssystem bei Facebook aus.

DNS-Störungen passieren immer wieder mal. So hatte eine davon im Juli dafür gesorgt, dass zahlreiche Websites zeitweise nicht erreichbar waren. Auslöser waren damals Probleme beim Web-Dienstleister Akamai. Die Zentralisierung der Netz-Infrastruktur bei großen Anbietern sorgt dafür, dass der Ausfall bei einer Firma gleich viele Dienste und Websites vom Netz reißen kann.

Auch Anfang Juni waren bereits zahlreiche Websites weltweit nach einer Störung beim Cloud-Dienst Fastly rund eine Stunde nicht erreichbar gewesen. Damals betroffen waren unter anderem die Seite der britischen Regierung, die Plattform Reddit sowie die Nachrichtenportale des "Guardian", der "New York Times", der "Financial Times" und der französischen Zeitung "Le Monde".

Bei Facebook hatte es im Frühjahr 2019 einen großflächigen Ausfall gegeben, der dem Konzern zufolge auf einen Fehler bei der Server-Konfiguration zurückging.

Twitter amüsiert über Ausfall

Allein schon für den Austausch über den Ausfall schlug die Stunde von Twitter - und der Facebook-Konkurrent war sich dessen bewusst. "Willkommen buchstäblich alle", twitterte der Account des Kurznachrichtendienstes.

ribbon Zusammenfassung
  • Am Montagabend waren die Plattformen des US-Unternehmens Facebook offline – darunter die Foto-App Instagram, der Messenger Whatsapp und auch Facebook selbst.
  • Die Störung dürfte nicht nur österreichische NutzerInnen betreffen. Es dürfte sich um ein internationales Problem handeln.
  • Ursachen für die Probleme wurden zunächst nicht genannt. Für einige Web-Experten sah es nach einem Problem mit dem DNS-Service aus.
  • Dieser Dienst sorgt unter anderem dafür, dass mit Buchstaben eingetippte Website-Namen in die IP-Adressen übersetzt werden, damit diese angesteuert werden können.
  • Laut einigen Experten verschwanden die DNS-Einträge der Facebook-Dienste aus dem Service, der den Datenverkehr steuert - damit waren sie sozusagen unsichtbar für die Netzinfrastruktur.
  • Zwei namentlich nicht genannte IT-Sicherheitsexperten von Facebook sagten der "New York Times", eine Cyberattacke als Auslöser der Probleme erscheine unwahrscheinlich.

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