Papst-Wahl
Wettquoten: Diese Kardinäle sind die Favoriten
Der Tod eines Papstes löst in der katholischen Gemeinde große Trauer aus – die Buchmacher hingegen reiben sich die Hände. Einst von der Kirche noch verboten, erleben Wetten auf den Ausgang des Konklaves derzeit einen neuen Höhenflug: Allein auf "Polymarket", einer beliebten kryptobasierten Plattform, wurden bis vergangenen Freitag Wetten im Wert von 13 Millionen US-Dollar platziert, berichtete das "Wall Street Journal".
Wettanbieter sehen klaren Favoriten
Die Buchmacher haben momentan einen eindeutigen Favoriten: Kardinal Pietro Parolin. Polymarket gibt dem 70-jährigen Norditaliener, der seit über einem Jahrzehnt als Nummer Zwei im Vatikan wirkt, eine 27-prozentige Chance, zum nächsten Papst gewählt zu werden.
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Auch auf der Wettplattform "Bet365" werden Parolin mit einer Quote von 3,25 die besten Chancen eingeräumt. Sollte sich diese Einschätzung bewahrheiten, würde der Kurs des verstorbenen Papstes Franziskus wohl weitergeführt.
Mit Abstand folgt Kardinal Tagle
Deutlich hinter Parolin liegt Kardinal Luis Antonio Tagle. Die Wahrscheinlichkeit, dass der frühere Erzbischof von Manila der erste Papst aus Asien wird, liegt laut Polymarket aktuell bei 19,3 Prozent. Obwohl seine Quote schlechter ist als die Parolins, wurden auf der Krypto-Plattform bereits über eine Million Dollar auf ihn gesetzt.
Auch Bet365 sieht in Tagle den aussichtsreichsten Kandidaten nach dem Italiener: Wer einen Euro auf ihn wettet, bekäme bei Erfolg 4,33 Euro zurück.
Zwei Italiener auf den Plätzen drei und vier
Auf dem dritten Platz liegt derzeit ein weiterer italienischer Kardinal: Matteo Zuppi. Der 69-Jährige gilt als bestens vernetzt und sehr einflussreich. Trotzdem räumt ihm Polymarket nur eine Gewinnchance von 10,9 Prozent ein. Bei Bet365 liegt seine Quote bei 5,50.
Video: Papst-Wahl: "Keine Zeit zum Reden" im Konklave
Den vierten Platz belegt ebenfalls ein Italiener: Pierbattista Pizzaballa, Patriarch von Jerusalem. Noch im März galt er kurzzeitig als aussichtsreicher Kandidat, mittlerweile schätzt Polymarket seine Chancen nur noch auf 9,6 Prozent. Wer bei Bet365 auf ihn setzt, könnte seinen Einsatz im Erfolgsfall versechsfachen.
Eine Wahl der als konservativ geltenden Kardinäle Peter Turkson und Péter Erdő erscheint mit jeweils acht Prozent Wahrscheinlichkeit eher unwahrscheinlich.
Konklave-Ausgang noch völlig offen
Auch wenn Pietro Parolin laut den aktuellen Quoten als Favorit gilt, heißt es wie immer bei Glücksspielen: Vorsicht! Der Ausgang eines Konklaves lässt sich nur schwer vorhersagen.
Einige Vatikan-Insider betonen bereits, dass die bevorstehende Papstwahl deutlich offener ist als frühere, da Papst Franziskus viele neue Kardinäle aus weit entfernten Ländern berufen hat. Das Kardinalskollegium ist sich dadurch nicht mehr so vertraut wie in der Vergangenheit.
Ein Blick in die Geschichte zeigt zudem, dass die Buchmacher nicht immer richtig liegen: Jorge Mario Bergoglio beispielsweise wurden vor seiner Wahl nur Außenseiterchancen eingeräumt – und doch ging der argentinische Kardinal als Papst Franziskus in die Geschichtsbücher ein.
Allzu sicher sollte sich daher vor dem kommenden Mittwoch keiner der Kardinäle fühlen, wie eine alte Weisheit aus dem Vatikan besagt:
Wer als Papst ins Konklave hineingeht, kommt als Kardinal heraus.
Zusammenfassung
- Ab Mittwoch werden die Kardinäle in der Sixtinischen Kapelle eingeschlossen, um einen neuen Papst zu wählen
- Das weltweit mit Spannung verfolgte Spektakel lassen sich natürlich auch die Buchmacher nicht entgehen.
- Diese Kardinäle haben laut den aktuellen Wettquoten die besten Chancen, der neue Pontifex zu werden.