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Was wir bisher von den Nord-Stream-Schäden wissen

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Der Betreiber der Ostsee-Gaspipelines Nord Stream hat nach eigenen Angaben mehrere Schäden entdeckt. Schweden und Dänemark haben nun Explosionen festgestellt. Was wir bisher wissen.

Was ist geschehen?

Der Betreiber der Nord-Stream-2-Gaspipeline meldete in der Nacht auf Montag einen plötzlichen Druckabfall. Ein Sprecher deutete an, dass es ein Leck geben könnte. Daraufhin teilte die dänische Energiebehörde mit, dass wahrscheinlich ein Leck in einer der beiden Nord-Stream-Pipelines in dänischen Gewässern aufgetreten sei. Wenige Stunden später teilte die Nord Stream AG, Betreiberin einer weiteren Unterwasser-Gaspipeline von Russland nach Deutschland, mit, dass sie einen Druckabfall in Nord Stream 1 untersucht.

Die schwedische Schifffahrtsbehörde hat am Dienstag vor zwei Lecks an Nord Stream 1 in schwedischen und dänischen Gewässern gewarnt.

Jeder Röhre der Pipeline besteht aus etwa 100.000 Stahlrohren, die 24 Tonnen schwer und mit Beton beschichtet auf dem Meeresboden verlegt sind. Die Pipelines haben nach Angaben von Nord Stream einen Innendurchmesser von 1,153 Metern. Die Abschnitte liegen in einer Tiefe von etwa 80 bis 110 Metern.

Wo sind die Lecks?

An der Nord Stream 1-Pipeline, die seit letztem Monat kein Gas mehr nach Europa liefert, wurden zwei Lecks entdeckt - beide in einem Gebiet nordöstlich der dänischen Insel Bornholm. Die dänischen Behörden haben Schiffe aufgefordert, sich in einem Radius von fünf Seemeilen vor Bornholm fernzuhalten.

Was hast die Lecks verursacht?

Das ist noch nicht klar. Analysten und Experten erklärten, dass solche Lecks sehr selten sind. Die Nord Stream AG hat Lecks an drei Strängen der Offshore-Gaspipelines als "beispiellos" bezeichnet.

Die möglichen Ursachen reichen von technischen Störungen über mangelnde Wartung bis hin zu Sabotage. Der Kreml schloss Sabotage als Ursache für die Schäden nicht aus und erklärte, es handele sich um ein Problem, das die Energiesicherheit des "gesamten Kontinents" betreffe.

Polens Premierminister sprach von einem Sabotageakt und gibt Russland die Schuld. Die deutsche Regierung formuliert vorsichtiger und meint, ein Anschlag könne "nicht ausgeschlossen werden". So äußerte sich auch die dänische Regierungschefin. Schweden meldete mehrere Explosionen, ein Zufall sei "schwer vorstellbar", hieß es.

Die Europäische Kommission erklärte, es sei verfrüht, darüber zu spekulieren.

Was bedeuten die Lecks für Österreich?

Die Auswirkungen der Schäden bei Nord Stream 1 und Nord Stream 2 betreffen Österreich nicht direkt, da die Hauptlieferungen von Gas über den ukrainischen Pipelines erfolgt, heißt es aus dem Klimaministerium gegenüber PULS 24. "Die Versorgung für Österreich ist gesichert", wird betont. Aus diesem Grund sind auch keine Krisensitzungen wie etwa in Deutschland geplant. Ausbleibende Gaslieferungen von Russland würden über Einkäufe kompensiert.

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  • Der Betreiber der Ostsee-Gaspipelines Nord Stream hat nach eigenen Angaben mehrere Schäden entdeckt. Schweden und Dänemark haben nun Explosionen festgestellt. Was wir bisher wissen.

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