Teuerung: Was tun, wenn die Miete nicht mehr bezahlbar ist?

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Mit den immer höheren Mietpreisen steigen auch die Sorgen um Räumungsklage und Delogierung. Die Teuerung wirkt sich merklich auf den Wohnsektor aus.

Rund um das Thema Wohnen herrscht eine zunehmende Unsicherheit. Viele Menschen geraten aufgrund der Teuerung in eine finanzielle Notlage. Die Miete ist dabei einer der größten Sorgengründe. Rund 23.000 Menschen sind in Österreich bereits als obdachlos verzeichnet, doch die Dunkelziffer ist um einiges höher.

Maßnahmen des Bundes

Im Rahmen einer EU-Deklaration hat Österreich sich zu einer kompletten Beendigung von Obdachlosigkeit bis zum Jahr 2030 verpflichtet. Daher unternimmt der Bund verschiedene Maßnahmen, um betroffene Mieter zu unterstützen. Anlaufstellen zur Prävention von Delogierung, wie die Fachstelle für Wohnungssicherung (FAWOS), bieten Unterstützung an. Die FAWOS berät zu langfristiger Wohnungssicherung, u.a. durch Aufklärung über Anspruch auf Mindestsicherung oder Wohnbeihilfe.

Elke Hanel-Torsch von der Mietervereinigung spricht mit Café Puls Moderator Florian Danner, wo man im Fall einer Delogierung Hilfe bekommt.

Hilfe der Caritas

Auch in der Caritas-Einrichtung P7, ein Wiener Service für Wohnungslose und prekär Wohnende, spürt man die Auswirkungen der steigenden Preise. 13.000 Menschen nahmen P7 im letzten Jahr Anspruch. Laut Daniela Fiedler, Sozialarbeiterin und Teamleiterin bei P7, sind immer mehr junge Menschen in Wohnungsnot. "Die Wohnungslosigkeit bekommt ein jüngeres und weiblicheres Gesicht", meint sie gegenüber Café Puls.

Wohnungsnot auch mentale Belastung

Die Unsicherheit, die mit Unterkunftsnot einhergeht, ist nicht nur eine finanzielle Belastung, sondern wirkt sich auch auf die Psyche aus. Personen, die in die P7-Beratungsstelle kommen, seien psychisch am Ende, so Fiedler. Dadurch werde auch die "Hürde, wieder in ein geregeltes Leben zu kommen – mit Wohnsituation, mit Arbeitssituation – irrsinnig schwer".

Zu Beginn der Pandemie setzte die Regierung einen Delogierungsstopp. Dadurch ist die Situation zwar entschärft worden, doch es wird erwartet, dass die Folgen der Teuerung erst in den nächsten Monaten in vollem Ausmaß zu spüren sind.

Bereiten die steigenden Mietpreise Ihnen Sorgen? Hier finden Sie Unterstützung:

ribbon Zusammenfassung
  • Die steigenden Mietpreise sorgen für Beunruhigung bei Mietern.
  • Rund 23.000 Menschen sind in Österreich bereits als obdachlos verzeichnet, doch die Dunkelziffer ist um einiges höher.
  • Die Fachstelle für Wohnungssicherung (FAWOS) und die Caritas bieten Unterstützung an. Betroffene Mieter können dort Beratung in Anspruch nehmen.