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Sieben neue Affenpocken-Fälle in Österreich

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Auch in Österreich steigen die diagnostizierten Fälle an Affenpocken. Am Freitag kamen sieben neue Fälle dazu, sechs davon in Wien. Die Nachverfolgung der Fälle läuft.

Am Freitag wurden vom Gesundheitsministerium sieben weitere Fälle der Affenpocken in Österreich bestätigt, die den Behörden in den vergangenen Tagen gemeldet wurden. Vier davon in Wien.

Somit hat es insgesamt acht Affenpocken-Erkrankte in der Bundeshauptstadt gegeben, wobei sich ein Patient wieder davon erholt hat. Die restlichen sieben Betroffenen sind behördlich abgesondert. Keiner der Wiener Affenpockenfälle wird derzeit in einem Spital behandelt. Einen weiteren Fall gab es in Niederösterreich. Bei dem Erkrankten handelt es sich um einen 44-Jährigen aus dem Bezirk Tulln. Auch er musste nicht ins Krankenhaus.

Bisher waren zwei Fälle in Wien und zwei in Niederösterreich bekannt geworden. Aktuell sind nun elf Fälle im Land diagnostiziert. Die Virus-Erkrankung ist seit einigen Wochen meldepflichtig.

Keiner der Wiener Patienten geimpft

Bei den sieben Fällen in Wien handelt es sich um sieben Männer im Alter zwischen 20 und 50 Jahren. Die Symptome gehen von ganz leichten Fällen mit wenigen vereinzelten Pusteln bis zu breitflächigeren Ausschlägen. "Soweit wir das bisher eruieren konnten, ist keine der Personen gegen Pocken geimpft", hieß es aus dem Hacker-Büro. Die bekannten Spitalsaufenthalte bisher waren allerdings reine Vorsichtsmaßnahme, die Krankheitsverläufe selbst machten keinen Spitalsaufenthalt zwingend notwendig, hieß es.

Die Gesundheitsbehörden vor Ort haben die notwendigen Maßnahmen veranlasst und die weiteren Fälle werden den internationalen Gesundheitsbehörden gemeldet. Auch die Erhebung von Kontaktpersonen der Erkrankten läuft bereits und alle damit verbundenen Schritte wurden veranlasst.

Impfstoff-Beschaffung läuft

Laut Gesundheitsministerium ist eine Impfung der Allgemeinbevölkerung gegen Affenpocken aus aktueller Sicht medizinisch nicht notwendig. Sie stehe in Österreich deshalb auch nicht zur Diskussion. Derzeit laufe laut Ministerium die Beschaffung eines Impfstoffs in Abstimmung mit den europäischen Behörden. Sobald der Impfstoff verfügbar sei, will das Gesundheitsministerium bekanntgeben ob und für welche Personengruppen er eingesetzt werden soll.

Gefahr bei Festivals und Partys

Weil das Regionalbüro Europa der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor der die Gefahr einer weiteren Verbreitung der Affenpocken bei bevorstehenden Festivals und großen Partys gewarnt hat, hat das Gesundheitsministerium ein neues Merkblatt mit wichtigen Tipps zum Schutz vor übertragbaren Krankheiten erarbeitet und veröffentlicht. Neben den Affenpocken behandelt dieses Infoblatt auch sexuell übertragbare Infektionen (STIs) und Covid-19. Dazu wurden wesentliche Tipps zur Vorbeugung und zum Vorgehen beim Verdacht auf eine Infektion zusammengefasst.

Die Broschüre soll als Begleiter für Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Großveranstaltungen, Festivals und Feiern sein. Das Gesundheitsministerium informiert damit auch Veranstalter und Organisator von Events über Maßnahmen zur Vorbeugung von übertragbaren Krankheiten.

ribbon Zusammenfassung
  • Auch in Österreich steigen die diagnostizierten Fälle an Affenpocken. Am Freitag kamen sieben neue Fälle dazu.
  • Aktuell sind elf Fälle im Land diagnostiziert.
  • Per Contact Tracing werden aktuell Kontaktpersonen erhoben. 
  • Laut Gesundheitsministerium ist eine Impfung der Allgemeinbevölkerung gegen Affenpocken aus aktueller Sicht medizinisch nicht notwendig.

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