APA/FEUERWEHR

Osttirol

Brand in Abfall-Anlage: Weiter Glutnester, Schule bleibt freiwillig

30. Juni 2025 · Lesedauer 3 min

Nach dem Brand in einer Recycling-Anlage in Nußdorf-Debant bei Lienz dauern die Löscharbeiten an. Schulen und Kindergärten sind zum Wochenstart geöffnet, aber freiwillig. Die Fenster müssen zu bleiben.

Die Nachlöscharbeiten nach dem Brand gehen auch am Montag weiter. Es sei in der Nacht gelungen, das Feuer nahe der Osttiroler Bezirkshauptstadt unter Kontrolle zu halten und ein Ausbreiten des Brandes auf weiteres im Freien gelagertes Recyclinggut und Gebäude zu verhindern. 

Man habe dazu weitreichende Wasserwerfer eingesetzt, sagte Elmar Rizzoli, Leiter des Tiroler Zentrums für Krisen- und Katastrophenmanagement, am Sonntag. Löscharbeiten aus der Nähe waren bereits nach dem Ausbruch des Feuers am Samstag zu gefährlich.

Bei der Suche nach und dem Löschen von Glutnestern sollen nun Bagger zum Einsatz kommen, um das teils stark erhitzte Brandgut in den Abfallboxen umzuschichten. 

Die Feuerwehr würden dabei freigelegte Glutnester gezielt löschen. Rund 100 Mitglieder aus zehn Feuerwehren werden laut Land an diesen Arbeiten noch beteiligt sein. Wie lange der Einsatz noch andauern wird, hänge vom Fortschritt der Grabungs- und Löscharbeiten ab.

Schul- und Kindergartenpflicht ausgesetzt

Die Warnung an Bewohner, Fenster und Türen geschlossen zu halten, blieb aufrecht. Weil der Wind drehte, kamen sogar vier Gemeinden dazu.

Unterdessen wurde für den Montag in den Gemeinden Nußdorf-Debant, Lienz-Stadt, Iselsberg-Stronach, Lavant, Tristach, Dölsach, Nikolsdorf, Leisach, Assling, Amlach und Oberlienz die Schul- und Kindergartenpflicht ausgesetzt

Die Schulen und Kindergärten sollen jedoch grundsätzlich offen bleiben. Die Eltern haben die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, ob sie ihre Kinder zu Hause lassen wollen oder ob sie in der Schule bzw. im Kindergarten betreut werden sollen, teilte das Land mit.

 In den Schulen und Kindergärten sollen die Fenster und Türen geschlossen gehalten werden.

Bereits am Samstagnachmittag und Abend hatten sich die Flammen rasch ausgebreitet und auch auf eine Halle übergegriffen. 

Bei den Arbeiten wurden laut Rizzoli fünf Feuerwehrleute verletzt. Kein Helfer habe größere Verletzungen davongetragen. Medizinisch versorgt wurden während des Einsatzes insgesamt neun Feuerwehrleute, überwiegend aufgrund kreislaufbedingter Probleme durch die große Hitze.

Fast 200 Feuerwehrleute von 13 Wehren standen zwischenzeitlich im Einsatz, zusammen mit den Ablösen und Verstärkungen dürften es an die 500 gewesen sein, hieß es laut dem Land Tirol. 

Zur Unterstützung waren Kräfte aus Kitzbühel, Kufstein und Oberkärnten angerückt, namentlich die Katastrophenhilfszüge mit Tanklöschfahrzeugen, Pumpen und Schlauchmaterial. 

Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) stammt aus Osttirol und hat als Kind eine der Schulen in einer der betroffenen Gemeinden, Tristach, besucht. Er übermittelte den Einsatzkräften aus Tirol und Kärnten sowie dem Krisenstab mit dem Bürgermeister von Nußdorf-Debant, Andreas Pfurner, an der Spitze  seinen Dank für den "unermüdlichen und professionellen Einsatz beim Brand im Altstoffentsorgungszentrum im Lienzer Talboden". Das schnelle Handeln habe Schlimmeres verhindert. 

Video zu Wohnungsbrand in Wien-Meidling: Acht Kinder gerettet

Zusammenfassung
  • Nach dem Brand in einer Recycling-Anlage in Nußdorf-Debant bei Lienz sind rund 100 Feuerwehrleute aus zehn Feuerwehren weiterhin mit Nachlöscharbeiten beschäftigt, wobei Bagger eingesetzt werden, um Glutnester im stark erhitzten Brandgut freizulegen.
  • Die Warnung, Fenster und Türen geschlossen zu halten, wurde auf insgesamt elf Gemeinden ausgeweitet, nachdem der Wind drehte und weitere Orte betroffen sind.
  • Für den Wochenstart wurde die Schul- und Kindergartenpflicht in elf Gemeinden ausgesetzt, die Einrichtungen bleiben jedoch geöffnet und Eltern können selbst entscheiden, ob ihre Kinder zu Hause bleiben oder betreut werden.