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UNHCR gegen Abschiebungen nach Afghanistan

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Das UNO-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) hat eine Empfehlung herausgegeben, Afghanen nicht mehr in ihre Heimat, wo die radikal-islamischen Taliban die Kontrolle übernommen haben, abzuschieben.

Die "Non-Return Advisory" schließe Asylwerber, deren Antrag abgelehnt wurde, mit ein, sagte Sprecher Shabia Mantoo am Dienstag in Genf. Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) hält entgegen Kritik von vielen Seiten nach wie vor an Abschiebungen fest.

Zuvor hatte UNO-Generalsekretär Antonio Guterres an die Weltgemeinschaft appelliert, afghanische Flüchtlinge aufzunehmen und Abschiebungen nach Afghanistan auszusetzen. Bundespräsident Alexander Van der Bellen erklärte am Dienstag, Abschiebungen nach Afghanistan seien aufgrund der aktuellen politischen Entwicklungen "fehl am Platz".

Die Hohe Kommissarin für Menschenrechte der UNO zeigte sich besorgt um das Schicksal Tausender Afghanen, die sich für Menschenrechte eingesetzt haben. Michelle Bachelet fordert, die Rechte aller Afghanen müssten verteidigt werden.

Das UNO-Kinderhilfswerk UNICEF gab sich unterdessen zuversichtlich, auch mit den Taliban zusammenarbeiten zu können. Man könne in fast alle Teile Afghanistans Hilfsgüter liefern, erklärt der Verantwortliche für die Verteilung der Hilfen, Mustapha Ben Messaoud. "Wir haben fortlaufend Gespräche und sind auf der Grundlage dieser Gespräche recht optimistisch. Wir haben kein einziges Problem mit den Taliban in den Außenstellen."

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  • Das UNO-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) hat eine Empfehlung herausgegeben, Afghanen nicht mehr in ihre Heimat, wo die radikal-islamischen Taliban die Kontrolle übernommen haben, abzuschieben.

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