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Gaza-Krieg

Nehammer zu Kritik an Israel: "Beide Seiten berücksichtigen"

28. Mai 2025 · Lesedauer 3 min

Die humanitäre Lage im Gazastreifen verschlechtert sich zusehends. Politiker:innen aus Europa hatten nun auch scharfe Kritik am Vorgehen Israels geübt. Ex-Kanzler Nehammer sagte im PULS 24 Interview: Die Hamas müsse man bekämpfen, aber auch das humanitäre Recht müsse eingehalten werden.

Der Ton gegenüber Israels Vorgehen im Gazastreifen wurde zuletzt immer rauer. Am Montag hatte der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU/CSU) scharfe Kritik geübt. "Die Zivilbevölkerung derart in Mitleidenschaft zu nehmen, wie das in den letzten Tagen immer mehr der Fall gewesen ist, lässt sich nicht mehr mit einem Kampf gegen den Terrorismus der Hamas begründen", so Merz. 

Deutschland müsse mit öffentlichen Ratschlägen an Israel so weit zurückhalten wie kein zweites Land auf der Welt, so der Bundeskanzler. "Aber wenn Grenzen überschritten werden, wo einfach das humanitäre Völkerrecht jetzt wirklich verletzt wird, dann muss auch der deutsche Bundeskanzler dazu etwas sagen", meinte er. 

Angesprochen auf die Kritik aus der deutschen Schwesterpartei und jene des UNO-Menschenrechtlers Volker Türk, sagte der Ex-Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) im PULS 24 Gespräch: "Aus meiner Sicht muss man beides berücksichtigen."

Er führte aus: "Auf der einen Seite muss die Hamas bekämpft werden, denn sie ist die Terrororganisation, die dieses Leid verursacht hat und die Palästinenser selbst in Geiselhaft hält. Und auf der anderen Seite muss das humanitäre Völkerrecht eingehalten werden".

Zu JJ "ist alles gesagt" 

Auch zum umstrittenen Sager des österreichischen Song-Contest-Gewinners JJs äußert er sich, wenngleich ausweichend. JJ hatte vergangene Woche der spanischen Zeitung "El País" gesagt, dass er den ESC in Österreich "ohne Israel" bevorzugen würde. 

Er sei darüber enttäuscht, "dass Russland zwar ausgeschlossen wurde, aber Israel immer noch dabei ist", sagte er in einem Videointerview mit dem spanischen Medium "ABC". JJ bezog sich damit auf Israels Krieg im Gazastreifen. Beide seien "Aggressoren", meinte er.

Nehammer meinte dazu: "Aus meiner Sicht ist zu dem Fall schon alles gesagt". Der Ex-Kanzler bekam am Dienstag den "Israel Friendship Award" verliehen. 

Monatelang hatte Israel im Gazastreifen die Lieferung von Hilfsgütern blockiert, zuletzt wurde das gelockert. 

Fast 180.000 Menschen sind nach Angaben der Vereinten Nationen allein zwischen dem 15. und 25. Mai im Gazastreifen vertrieben worden, seit Israel seine Militäroffensive in dem Palästinensergebiet wieder verschärft hat. 

Die Hamas und andere islamistische Terroristen töteten bei ihrem Überfall auf den Süden Israels am 7. Oktober 2023 rund 1.200 Menschen und verschleppten mehr als 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen. 

Zusammenfassung
  • Die humanitäre Lage im Gazastreifen verschlechtert sich zusehends.
  • Politiker:innen aus Europa hatten nun auch scharfe Kritik am Vorgehen Israels geübt
  • Ex-Kanzler Nehammer sagte im PULS 24 Interview: Die Hamas müsse man bekämpfen, aber auch das humanitäre Recht müsse eingehalten werden.
  • Auch zum umstrittenen Sager des österreichischen Song-Contest-Gewinners JJs äußert er sich, wenngleich ausweichend.
  • Er meinte dazu: "Aus meiner Sicht ist zu dem Fall schon alles gesagt".
  • Der Ex-Kanzler bekam am Dienstag den "Israel Friendship Award" verliehen.