APA/ERWIN SCHERIAU

Nach Amoklauf

Verstärkte Polizeistreifen und Alarmbereitschaft an Schulen

11. Juni 2025 · Lesedauer 2 min

Der Amoklauf in Graz hat auch Auswirkungen auf Schulen anderer Bundesländer. Bundespolizeidirektor Michael Takacs erklärt, ob eine Gefahr für Nachahmungstäter besteht und was dagegen unternommen wird.

Die Wiener Bildungsdirektion etwa hat "dringend empfohlen", während der dreitägigen Staatstrauer alle Schulfeste, Feierlichkeiten und Sportwettbewerbe abzusagen oder zu verschieben. 

Schon begonnene oder unmittelbar bevorstehende Veranstaltungen wie Sportwochen seien mit "angemessener Zurückhaltung durchzuführen". 

Wegen Nachahmungstätern stehen die Schulen unter besonderer Beobachtung der Polizei.

Verstärkte Polizeistreife bei den Schulen

Etwaige Nachahmungstäter seien selbstverständlich ein Thema, wie Bundespolizeidirektor Michael Takacs im gespräch mit PULS 24 am Mittwoch erklärt.

Wie hoch die Gefahr für Nachahmungstäter sei, kann Takacs derzeit nicht einschätzen. "Ich kann mich nur darauf vorbereiten und deshalb habe ich seit gestern Abend einen Erlass an alle Landespolizeidirektionen ausgesendet", erklärt er im Gespräch.

Seit Mittwoch ab 8 Uhr, seien sämtliche Maßnahmen gesetzt worden. Darunter verstärkte Streifenbereiche bei den Schulen, erhöhte Alarmbereitschaft bei den Spezialkräften sowie die Kontaktaufnahme mit den jeweiligen Schulen.

Diese Maßnahmen sollen bis auf Weiteres bis zum Schulschluss aufrecht bleiben. Grundsätzlich ist laut Takacs "die Zusammenarbeit zwischen den Landespolizeidirektionen und den Bildungsdirektionen sehr sehr gut und sehr intensiv".

Video: School Shootings: Täter wollen "Rache ausüben"

Amoklauf war Thema im Unterricht

Auch im Unterricht selbst war der Amoklauf Thema, wie der APA vorliegende Elternbriefe zeigen. An manchen Standorten wurde eine Gedenkminute abgehalten. 

Man wolle den Kindern das Gefühl geben, dass man zusammenhalte, hieß es im Schreiben einer Volksschule. Eine andere schickte den Eltern Tipps, wie sie kindgerecht über die Geschehnisse reden können. 

Von einem Wiener Gymnasium hieß es, dass bei Bedarf die Kontaktmöglichkeiten zu Hilfsangeboten an die Schüler weitergegeben würden. 

Eine klare Vorgabe, ob Lehrende das Thema in ihren Klassen ansprechen, gebe es nicht. Schülern sei freigestellt worden, in Stunden, in denen über den Amoklauf gesprochen wurde, das Klassenzimmer zu verlassen, um in einem Gemeinschaftsraum betreut zu werden. 

Der Fokus liege derzeit auf dem Umgang mit Fotos und Videos in sozialen Medien sowie auf dem Thema Mobbing generell.

Video: Amoklauf: Wie mit Kindern sprechen?

Zusammenfassung
  • Der Amoklauf in Graz hat auch Auswirkungen auf Schulen anderer Bundesländer.
  • Bundespolizeidirektor Michael Takacs erklärt, ob eine Gefahr für Nachahmungstäter besteht und was dagegen unternommen wird.