Tote und Verletzte
Amoklauf in Graz: Was Eltern jetzt wissen sollten
Bei einem Amoklauf am BORG Dreierschützengasse in Graz hat es mehrere Tote und Verletzte gegeben. Die Schule wurde evakuiert. Die Lage ist gesichert, es gibt keine weitere Gefahr, so die Polizei Steiermark.
- Mehr lesen: Amoklauf in Graz: Was man bisher weiß
Für die Eltern der Schüler:innen wurde ein Treffpunkt im ASKÖ Stadion eingerichtet.
Anlaufstellen für Angehörige
Die Polizei hat ein Callcenter für Angehörige unter der +43 59 133 8400 eingerichtet.
Die Bildungsdirektion Steiermark hat eine Hotline für schulpsychologische Betreuung unter der Telefonnummer +43 664 80 345 55 665 eingerichtet.
Wie mit Kindern über Amoklauf reden
Auch für nicht direkt betroffene Jugendliche und deren Eltern können Geschehnisse wie in Graz traumatisch sein. "Rat auf Draht" hat Tipps für Eltern gesammelt, wie man mit den eigenen Kindern über derartige Geschehnisse spricht.
Reden Sie faktenbasiert darüber
- Das Ereignis oder den Grund dafür sollten Sie vor Ihrem Nachwuchs nicht verheimlichen oder verharmlosen. Unsicherheit erzeugt noch mehr Angst.
- Sprechen Sie mit Ihrem Kind ehrlich, faktenbasiert und altersentsprechend darüber, ohne zu beschönigen oder zu dramatisieren.
- Auch Eltern selbst können und sollen ihre eigene Betroffenheit äußern. Die eigenen Ängste zu verstecken ist kontraproduktiv und erzeugt bei Kindern nur Unsicherheit und das Gefühl, dass die Eltern nicht ehrlich sind.
- Bleiben Sie bei den Fakten, verfolgen Sie den aktuellen Erkenntnisstand der Polizei und sehen Sie von der Verbreitung unbestätigter Gerüchte ab.
Alle Gefühle sind erlaubt
- Jedes Kind geht mit derartigen Ereignissen individuell um und zeigt seine Emotionen anders. Lassen Sie alle Gefühle zu: Trauer, Angst, Wut, Frustration, Ärger - alles darf sein und ist völlig normal.
- Nehmen Sie diese Gefühle ernst und spielen Sie diese auf keinen Fall herunter. Wenn Kinder spüren, dass jemand für sie da ist, können Sie besser zur Ruhe kommen und die Ereignisse verarbeiten.
Fragen Sie nach
- Fragen Sie, wie es Ihrem Nachwuchs im Speziellen damit geht bzw. was sie oder er wissen möchte.
- Lassen Sie Ihr Kind auch selbst sagen, was es gerade braucht, um sich besser zu fühlen.
- Beantworten Sie Fragen wahrheitsgemäß. Wenn Sie etwas selbst nicht beantworten können, sagen Sie das ehrlich.
Richtiger Nachrichtenkonsum
- Ganz wichtig ist aber auch - nicht nur für Kinder und Jugendliche - sich dazwischen bewusst eine Pause von der Berichterstattung zu gönnen, um zur Ruhe zu kommen und den Overload an Nachrichten zu verdauen.
- Auch Ablenkung und Zerstreuung durch eine gemeinsame Aktivität, wie etwa einen Spaziergang, ein Brettspiel, etc. tun in solchen Momenten gut.
- Kinder unter zehn Jahren sollten nicht allein Nachrichtensendungen ansehen. Hier empfiehlt es sich, gemeinsam kindgerechte Informationen einzuholen.
- Mit Jugendlichen sollten Sie sich die Berichterstattung gemeinsam ansehen, zeigen Sie ehrlich Ihre Gefühle und tauschen Sie sich aus. Bei Fragen können Sie auch gemeinsam recherchieren.
Kann so etwas auch an meiner Schule passieren?
- Zum Glück sind Ergebnisse wie dieses in Österreich die Ausnahme. Wenn Kindern diese Berichte dennoch Angst machen, ist es ganz wichtig auch darüber zu sprechen, das hilft oft schon, die Angst ein wenig abzubauen.
- Auch könnten Kinder ihren Lehrer:innen in der Schule vorschlagen, das Thema in einem Projekt zu behandeln.
- Die gemeinsame Auseinandersetzung mit einem Thema kann helfen, seine Angst besser bewältigen zu können.
Holen Sie sich Unterstützung
- In derartigen Ausnahmesituationen sind Ängste, Ohnmachtsgefühle oder Unsicherheiten ganz normal - auch für Erwachsene.
- Sollten Sie das Gefühl haben, allein damit nicht zurechtzukommen, zögern Sie nicht, sich Hilfe zu holen: "elternseite.at" bietet individuelle Video-Beratung für Eltern und Bezugspersonen.
- Für alle jungen Menschen stehen die Expertinnen der Notrufnummer 147 von Rat auf Draht rund um die Uhr, kostenlos und anonym zur Verfügung.
Zusammenfassung
- Am BORG Dreierschützengasse in Graz hat es einen Amoklauf mit Toten und Verletzten gegeben.
- Die Schule wurde evakuiert. Die Lage ist inzwischen gesichert.
- Für die Eltern der Schüler:innen wurde ein Treffpunkt im ASKÖ Stadion eingerichtet.
- Auch für nicht betroffene Kinder und Jugendliche können derartige Geschehnisse traumatisch sein.
- Was Eltern jetzt wissen müssen.