Hitzeaktionsplan
Sommerspritzer und coole Zonen: Was macht Wien gegen Hitze?
Die Klimakrise ist schon längst in Wien angekommen: Seit den 1970er Jahren ist die Jahresdurchschnittstemperatur in Österreichs Bundeshauptstadt um knapp zwei Grad gestiegen. Und nicht nur die durchschnittliche Temperatur, sondern auch die Anzahl der Hitzetage, Hitzewellen und Tropennächte ist gestiegen.
Um die Auswirkungen der Hitze zu minimieren und die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen, hat die Stadt Wien 2022 den Hitzeaktionsplan entwickelt. Der Plan beinhaltet verschiedene Maßnahmen zur Bewältigung von Hitzeperioden.
Warnung vor Hitzewellen
Die Wiener Landessanitätsdirektion hat einen präventiven Hitzewellen-Warndienst für die Bevölkerung eingeführt. In Zusammenarbeit mit GeoSphere Austria weist der Warndienst auf bevorstehende gesundheitsbelastende Hitzewellen hin. In der Stadt Wien-App gibt es Echtzeit-Mitteilungen zu Hitze- und anderen Wetterwarnungen.
"Brunhilden" und "Sommerspritzer"
Mit Stand April 2025 gibt es in Wien 1.600 öffentliche Trinkbrunnen in Wien, davon 75 "Brunhilden", also mobile Trinkbrunnen. Diese werden von April bis September an stark besuchten Orten wie am Rathausplatz, in der Mariahilfer Straße und bei Großereignissen wie dem Donauinselfest eingesetzt.
Zusätzlich gibt es 100 "Sommerspritzer", also Sprühnebel-Installationen und 55 Denkmalbrunnen in Wien. Zusätzlich sorgen sogenannte "Coole Stelen" und "Coole Schiffe" an mehreren Standorten in Wien für Abkühlung.
"Coole Zonen"
Bei den "coolen Zonen" handelt es sich um kühle Räume mit Temperaturen zwischen 20 und 24 Grad. Diese sind für alle kostenlos zugänglich, konsumiert werden muss nichts.
In diesem Jahr wurde das Angebot verdoppelt: 2025 wird es 22 "coole Zonen" in 15 Bezirken geben. Eine Übersicht über die Standorte finden Sie hier.
Apropos cool: Die Stadt Wien bietet Informationen und Beratung zu Hitze- und Klimaschutzmaßnahmen an, unter anderem über die App "Cooles Wien".
Hitzetelefon
Informationen und Tipps bei großer Hitze gibt es auch beim österreichweiten Hitzetelefon, das seit dem 26. Juni auch 2025 wieder seinen Betrieb aufgenommen hat. Dieses ist unter der kostenfreien Telefonnummer 0800 880 800 erreichbar.
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Außerdem wurde die Sorgenhotline Wien der Psychosozialen Dienste (PSD) in der Bewerbung und Beratung um das Hitze-Thema erweitert.
Video: "Cool" durch heiße Großstadt-Tage
Platz im Schatten, Klima in den Öffis
Der Hitzeaktionsplan Wiens sieht auch den Ausbau von permanent installierten Sitzgelegenheiten im Schatten vor. Solche gibt es etwa mit den "Pratoide"-Bänken am Praterstern, den "GreenDIVAN" am Columbusplatz und den Sandstrand "Pirat Bucht" an der Neuen Donau mit Bäumen als Schattenspendern.
Außerdem strebt die Stadt Wien einen "möglichst flächendeckenden Einsatz von klimatisierten Fahrzeugen der Wiener Linien" an.
Grünflächen und Entsiegelungsoffensive
Die Stadt Wien investiert in die Schaffung neuer Parkanlagen und die Begrünung bestehender Flächen, um Hitzeinseln zu vermeiden. Derzeit gibt es in der Stadt 1.000 Parks, jährlich sollen im Schnitt bis zu 4.500 Bäume gepflanzt werden.
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Zudem werden Asphaltflächen entsiegelt und mit hitze- und trockenverträglichen Pflanzen begrünt, um die Versiegelung zu reduzieren und die Versickerung von Regenwasser zu ermöglichen.
Gefördert werden Projekte zur Klimawandelanpassung, wie z.B. die Begrünung von Fassaden und Dächern, sowie die Installation von Trinkbrunnen und Nebelduschen.
Schutz für obdachlosen Menschen
Ein Maßnahmenbündel gibt es auch für obdachlose Menschen: Dieses soll den Hitzestress reduzieren und Hitzeschutz bereitstellen.
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So sollen Angebote der Wiener Wohnungslosenhilfe im Sommer vor Dehydrierung und Hitze schützen. In den Tageszentren gibt es großteils Deckenkühlungssysteme beziehungsweise Klimatisierung, die so einen Tagesaufenthalt in gekühlten Räumen bieten, so die Stadt Wien.
Zudem teilen Sozialmitarbeiter:innen Wasserflaschen und ermutigen obdachlose Menschen, ein Tageszentrum aufzusuchen.
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Zusammenfassung
- Seit Jahren steigen die Temperaturen in Europa.
- Um Abhilfe gegen die Hitze zu schaffen, hat die Stadt Wien einen Hitzeaktionsplan erstellt.
- Vom "Sommerspritzer" über die "Coolen Zonen" bis hin zur "Brunhilde" - eine Übersicht über die Maßnahmen.