APA/BARBARA GINDL

Tödlicher Absturz

Baumgartner-Ersthelfer: "Der Urlaub war für mich beendet"

25. Juli 2025 · Lesedauer 3 min

Der Tod von Felix Baumgartner wirft auch nach Abschluss der Obduktion weiter Fragen auf. Die italienische Staatsanwaltschaft prüft, ob ein technischer Defekt zum Absturz führte. Ein Ersthelfer schildert nun den tragischen Vorfall. "In dem Moment war der Urlaub für mich beendet", erzählte er.

Am Donnerstag wurde der Leichnam von Felix Baumgartner nach Salzburg überführt, wo die Beisetzung stattfinden soll. Ein Termin für die Trauerzeremonie wurde bislang nicht bekannt gegeben.

Eine Obduktion hatte zuvor bestätigt, dass der Tod des Extremsportlers durch einen Bruch der Wirbelsäule sowie eine tödliche Verletzung des Rückenmarks verursacht wurde.

Ersthelfer schildert tragischen Vorfall

Ein Ersthelfer, der sich zum Zeitpunkt des Unfalls zufällig im italienischen Küstenort Porto Sant’Elpidio aufhielt, schilderte der Tageszeitung "La Provincia di Como" den tragischen Moment.

"Ich war gerade auf dem Weg zu einem Dartturnier, das um 16 Uhr beginnen sollte", berichtete Giuseppe Frigerio.

"Ich kam ein paar Minuten früher an, als ich plötzlich um 15:55 Uhr sah, wie ein motorisierter Gleitschirm Höhe verlor und immer schneller zu Boden raste, bis er zwischen zwei Swimmingpools prallte."

Frigerio und ein weiterer Urlauber verständigten sofort den Notruf: "Ich berichtete, dass der Mann bewusstlos sei und schwer atme. Sofort wurden Rettungswagen und ein Hubschrauber losgeschickt."

Video: Freund von Felix Baumgartner über gemeinsame Erinnerungen

Gemeinsam mit einer Krankenschwester aus Mailand, die ebenfalls im Resort Urlaub machte, befreite Frigerio Baumgartner aus dem Gurt und begann mit Wiederbelebungsmaßnahmen. Die eintreffenden Rettungskräfte setzten die Reanimation mit einem Defibrillator fort – jedoch vergeblich.

Auch eine Mitarbeiterin des Resorts wurde bei dem Absturz leicht verletzt und mit einem Schock ins Krankenhaus gebracht.

"Urlaub war für mich beendet"

"In dem Moment war der Urlaub für mich beendet", erzählte Frigerio. Erst auf der Heimfahrt habe er über den Radio-Nachrichtendienst erfahren, wen er vergeblich versucht hatte zu retten.

"Da wurde mir klar, dass der Tote Felix Baumgartner war. Im Radio war von einem möglichen plötzlichen Schwächeanfall die Rede - genau das hatte ich auch gedacht, denn es sah so aus, als hätte er auf den Aufprall gar nicht reagiert", sagte Frigerio.

Gutachter startet Untersuchung des Flugs

Die italienische Staatsanwaltschaft in Fermo untersucht weiterhin die genauen Umstände des tödlichen Absturzes. Im Fokus der Ermittlungen stehen derzeit mögliche technische Defekte am motorisierten Paraglider.

Am Donnerstag wurde Marco Rech, Präsident des italienischen Verbandes der Flugschulen und führende Persönlichkeit im Bereich des freien Fliegens in Europa, mit dem Gutachten zum Motor-Paraglider beauftragt worden. 

Rech wird in der kommenden Woche mit der Begutachtung beginnen und hat 60 Tage Zeit, um der Staatsanwaltschaft einen Bericht vorzulegen. 

Sollte ein technisches Versagen aufgrund eines Fremdverschuldens bestätigt werden, könnte dies zu Ermittlungen der Justiz führen.

Andernfalls dürfte der Tod des 56-Jährigen als tragischer Unfall abgeschlossen werden. Die Familie Baumgartners hat einen Anwalt in Fermo beauftragt, die Ermittlungen zu verfolgen.

Aufnahmen von Videokamera ausgewertet

In der Zwischenzeit haben die Ermittler auch die letzten Videoaufnahmen ausgewertet, die von einer Kamera stammen, die Baumgartner vor dem Start an seinem Bein befestigt hatte.

Die Aufnahmen gaben jedoch keinen Aufschluss darüber, weshalb das Gleitschirmsegel kollabierte und das Fluggerät infolge abstürzte.

Video: Stratos-Sprung, Rekorde und viele Kontroversen: Baumgartners bewegtes Leben

Zusammenfassung
  • Der Tod von Felix Baumgartner wirft auch nach Abschluss der Obduktion weiter Fragen auf.
  • Die italienische Staatsanwaltschaft prüft, ob ein technischer Defekt zum Absturz führte.
  • Ein Ersthelfer schildert nun den tragischen Vorfall.
  • "In dem Moment war der Urlaub für mich beendet", erzählte er.